Alfred Rauchegger ist enttäuscht. Eigentlich hatte sich der 70-jährige Pensionist aus Wals in Salzburg gefreut, rasch einen Käufer für seinen Rasierer gefunden zu haben. Doch stattdessen wurde er das Opfer fieser Internet-Betrüger.
Eigentlich hätte der ehemalige Lkw-Fahrer seinen Rasierapparat gerne verkauft. Leider geriet er dabei aber an eine vermeintliche Käuferin, die es ganz und gar nicht gut mit ihm meinte.
Grundsätzlich sind uns diese und andere Maschen gut bekannt. So etwas kommt nicht übermäßig häufig vor, aber immer wieder. Grundsätzlich sind die Salzburger in diesem Punkt sehr sensibilisiert.
Nina Laubichler, Sprecherin der Salzburger Polizei
Die angebliche Interessentin, die unter dem falschen Namen Monique Pomer auftrat, machte Rauchegger weis, dass er für eine Versandversicherung in Vorleistung gehen müsse. Der Walser dachte an nichts Böses und tat wie geheißen. Er kaufte um 200 Euro Mastercard PCS-Codes, mit denen im Internet anonym bezahlt werden kann. Das Geld sollte er nach Zustellung des Rasierers zusammen mit dem Kaufpreis vollständig zurückbekommen.
Dann der große Schock: In Raucheggers E-Mail-Postfach befand sich ein Schreiben, dessen Absender als „Steuerbehörde der EU“ auftrat. Der Absender drohte Rauchegger mit bis zu 50.000 Euro Geldstrafe und fünf Jahren Haft wegen angeblicher Zoll-Gebühren.
Im Zweifel sollte man sich jedenfalls mit der Polizei in Verbindung setzen und gegebenenfalls Anzeige erstatten. Wir haben nötigenfalls auch spezialisierte Beamte, die sich um das sogenannte Cybercrime kümmern.
Nina Laubichler, Sprecherin der Salzburger Polizei
Aus Angst Fantasie-Gebühren überwiesen
„Ich habe aus Angst dann die geforderten 1000 Euro überwiesen und auch noch einmal 300 Euro in Itunes-Codes verschickt“, sagt Rauchegger. Erst am Folgetag sei ihm die Sache komisch vorgekommen und deshalb habe er die Sache dann auch angezeigt. Schlussendlich entstand dem Pensionisten ein Schaden in der Höhe von 1500 Euro.
Wie gut die Chancen stehen, die Täter zu ermitteln, lässt sich pauschal nicht beantworten. Das hängt davon ab, wie gut die Betrüger ihre Spuren im Internet verwischen und wo sie aufhältig sind.
Nina Laubichler, Sprecherin der Salzburger Polizei
Die Polizei ermittelt nun gegen die unbekannten Täter wegen Betruges. Der Ermittlungserfolg hängt davon ab, wie gut die Täter ihre Spuren im Netz verwischen und wo sich diese aufhalten, erklärt Kontrollinspektorin Nina Laubichler von der Salzburger Polizei.
Es sei jedenfalls das Um und Auf, in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die fiesen Maschen der Internet-Gauner zu schaffen.
Vermeintlich besonders gute Angebote sollte man genau hinterfragen. Zudem sollte man nicht mit Gutscheincodes sondern mit Bargeld, Kreditkarte oder Überweisung zahlen.
Nina Laubichler, Sprecherin der Salzburger Polizei
So sieht das auch Rauchegger, der nicht möchte, dass anderen Menschen das Gleiche passiert. Sein Appell: „Das kann wirklich jedem passieren. Beim Kauf und Verkauf über Internet-Börsen ist höchste Vorsicht geboten!“
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