Liftbetreiber mahnen:

Ohne Booster neuerliche Registrierung nötig

Österreich
30.01.2022 15:38

Tiroler und Vorarlberger Liftbetreiber haben am Sonntag Saisonpassinhaber dazu aufgerufen, sich aufgrund der Verkürzung der Gültigkeitsdauer des Grünen Passes für Nicht-Geboosterte noch einmal registrieren zu lassen. „Skigebiete dürfen aus Datenschutzgründen nicht abspeichern, wie jemand geimpft ist“, sagte dazu Vorarlbergs Seilbahnsprecher Andreas Gapp. Deshalb sei eine nochmalige Registrierung auch für jene notwendig, deren Grüner Pass weiter gültig ist.

Idealweise könne die Freischaltung online geschehen, sagten Gapp und Thomas Schroll, Geschäftsführer der Innsbrucker Nordkettenbahnen. Laut Gapp gibt es im Seilbahn-Bereich lediglich zwei Ticketsystem-Anbieter, deren Software auch problemlos funktioniere. Laut Systemanbieter Skidata könnten am 1. Februar bis zu 270.000 in Österreich registrierten Skipässen tatsächlich von der Verkürzung der Gültigkeitsdauer des Grünen Passes betroffen sein.

Kürzere Gültigkeit des Grünen Passes sorgt für Ärger
Klar wurde, dass die Verkürzung in Seilbahnkreisen für Kopfschütteln sorgt. „Gleichzeitig mit Öffnungsschritten die Gültigkeitsdauer von Zertifikaten zu verkürzen, das ist für mich nicht nachvollziehbar“, sagte Gapp. Tirols Seilbahnsprecher Franz Hörl stellte gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ fest: „Deutsche Gäste reisen völlig legal mit 2G plus an diesem Wochenende an, beziehen legal das Hotel und Dienstagabend muss ihnen der Wirt das Ende dieses Urlaubs verkünden, weil ihr Grüner Pass nicht mehr gilt.“

Bestätigt werden Probleme auch aus Salzburg und Oberösterreich, wo Weltmarktführer Skidata ebenfalls mit seinem Ticketsystem stark vertreten ist.

In Niederösterreich ist die Problematik ebenso bekannt. Betroffen sind auch die Skigebiete mit Beteiligung der ecoplus Alpin GmbH, also die Hochkar Bergbahnen, Ötscherlifte, Annaberger Lifte, Erlebnisalm Mönichkirchen und die Erlebnisarena St. Corona am Wechsel. „Wir ersuchen unsere Gäste, den erneuten 2G-Nachweis online durchzuführen und weisen sie auf den entsprechenden Link hin“, betonte die ecoplus Alpin GmbH am Sonntag in einer schriftlichen Mitteilung. Der Vorgang sei aber „natürlich auch an den Kassen möglich“. Die Seilbahnbenützung sei im Anschluss „unmittelbar wieder möglich“.

Kontrolle am Drehkreuz unmöglich
Auch in Kärnten appellieren die Verantwortlichen an die Skipass-Besitzer, sich online um die Verlängerung der Freischaltung mit dem Grünen Pass zu kümmern. „Natürlich werden wir das auch manuell machen, wenn die Leute kommen“, sagte Manuel Kapeller-Hopfgartner, Fachgruppenobmann der Kärntner Seilbahnen. Nicht machbar wäre hingegen eine Kontrolle aller Skigäste am Drehkreuz: „Das würde unsere Möglichkeiten übersteigen“, sagte Kapeller-Hopfgartner und verwies darauf, dass es in der Verordnung eigens heiße, die Kontrollpflichten der Betreiber dürften nicht „überspannt“ werden.

15 Prozent Energie kann eingespart werden, wenn die Seilbahnen statt sechs fünf Meter pro Sekunde zurücklegen. (Bild: Thinkstockphotos.de)
15 Prozent Energie kann eingespart werden, wenn die Seilbahnen statt sechs fünf Meter pro Sekunde zurücklegen.

Generell riet er dazu, dass jeder Skigast seinen Grünen Pass dabei haben sollte, auch wenn es die Verknüpfung mit dem Ticket gebe. Es seien schließlich auch stichprobenartige Kontrollen durch die Polizei möglich. Den Skifahrern stellte er ein gutes Zeugnis aus: „99 Prozent tragen die Maßnahmen problemlos mit.“

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