92,86 Euro kostet eine Jahresjagdkarte in Kärnten, ohne die Weidmänner und natürlich auch Frauen bei uns nicht auf die Pirsch dürfen. Zwei Drittel des Jahresbudgets der Jägerschaft, immerhin sind das gut 2,7 Millionen Euro, steuern die Jäger selbst bei; mitreden und mitbestimmen dürfen aber nur wenige. Dafür arbeitet es sich im Jägerschloss Mageregg in Klagenfurt umso fürstlicher, wo ausgewählte Mitarbeiter königlich verdienten. Die ehemalige Verwaltungsdirektorin überschritt mit ihrem Gehalt um 75 (!) Prozent die Obergrenze der Kärntner „Vertragsschablonenordnung“. . .
Hohe Reisekosten, Luxus-Geschnke und mehr
Der Landesrechnungshof prüfte den Zeitraum 2015 bis 2019. Kritik gibt es an hohen Reisekosten, aber auch an verteilten Abschüssen und Luxus-Geschenken sowie einer undurchsichtigen Buchhaltung, die selbst für erfahrene Prüfer teils nicht nachvollziehbar ist. Der Großteil der Jagdfunktionäre, die dies zu verantworten haben, ist jedoch seit 2019 nur noch ehrenhalber in Amt.
Kritisierte Mängel bereits beseitigt
Auf die Kritik des Landesrechnungshofes reagierte Landesjägermeister Walter Brunner, indem er den Weidmännern per Smartphone JagdApp mitteilte, dass die kritisierten personellen und organisatorischen Mängel gleich zu Beginn der neuen Funktionsperiode beseitigt wurden.
Doch das reicht nicht allen
Sixtus Volpini de Maestri, der ebenfalls Nachfolger von Langzeitjägermeister Ferry Gorton werden wollte: „Brunner war jahrelang Gortons Stellvertreter, er hat alles mitgetragen und hätte daher die Verpflichtung, moralische Konsequenzen zu ziehen.“
Landesjägermeister Walter Brunner müsste nach der Kritik des Rechnungshofes seine moralischen Konsequenzen ziehen. Er hat als Stellvertreter Gortons das gesamte System mitgetragen.
Sixtus Volpini de Maestri, Kärntner Jäger
Apropos Gorton-Nachfolger. Zu diesem wurde mit großer Mehrheit bekanntlich Brunner beim Landesjägertag 2019 in Völkermarkt gewählt. Dabei kritisierten die Prüfer die Kosten von 24.129 € und vor allem das teure Catering. „Ich kann mich nur an ein paar Mineralwasserflaschen erinnern“, wundert sich Volpini de Maestri: „Essen gab es keines.“
Der Rechnungshofbericht ist ab 1. Februar online abrufbar – www.lrh-ktn.at.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.