Allein in Österreich und Deutschland werden jährlich 700.000 Tonnen Altreifen weggeworfen. Ein Öko-Pionier aus Traiskirchen im Bezirk Baden in Niederösterreich wandelt den Rohstoff am symbolträchtigen Ort des einstigen Semperit-Werks umweltfreundlich in Gas, Öl und den Hochtechnologie-Werkstoff „recovered Carbon Black“ um.
Wo einst Zehntausende Reifen der rot-weiß-roten Traditionsmarke Semperit vom Stapel rollten, hat jetzt der findige Umweltbewahrer Christian Konvalina seine Produktionszelte aufgeschlagen. „Wir haben hier eine der europaweit ersten derartigen Recyclinganlagen entwickelt. Damit können wir ausgediente Reifen zu 100 Prozent in ihre Bestandteile zerlegen und so an wertvolle Rohstoffe gelangen“, schildert der Umweltpionier in Traiskirchen.
Uns ist der Durchbruch gelungen.
Christian Konvalina
Allein der Umstand, dass auf der ganzen Welt pro Jahr 1,5 Milliarden gebrauchte Pneus anfallen, erhöht das Potenzial, aus den Abgefahrenen schwarzes Gold zu schöpfen. Und zwar mit dem selbst entwickelten Vakuum-Niedertemperatur-Pyrolyse-Verfahren. „Es gab schon einige Versuche, eine solche Lösung im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Uns ist der Durchbruch gelungen“, versichert Konvalina, der sein Start-up passend „Carbon Recovery“ getauft hat.
Öko-Pionier veredelt abgefahrene Pneus
Technisch genial: Aus Altreifengranulat werden wieder Gas, Öl und Industrieruß gewonnen. Letzterer kann zur Herstellung von Wertstoffen wie Gummiteilen, Farben, Tonern und sogar Erdrohren verwendet werden. Selbstverständlich ist auch genug Stoff für neue Reifen da. Zunächst sollen etwa 8000 Tonnen wiederaufbereitet werden. Allerdings sucht der Recycling-Profi noch Investoren: Denn die öffentlichen Stellen hätten ihn im Stich gelassen
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