Tägliche Demo

Verständnis für die Impfgegner schwindet

Vorarlberg
01.02.2022 09:30

Die tägliche Demo hatten die Zuständigen der Freien Bürgerpartei (FBP) vergangene Woche angekündigt - und marschierten gleich am Montag das erste Mal los. Im Vorfeld hatte es laut Parteichef Georg Palm die eine oder andere Diskussion mit Polizeichef Ludescher gegeben, der die Kundgebung untersagen wollte.

„Hier marschiert der bürgerliche Widerstand“ oder „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Freiheit raubt“, skandierten die rund 200 Impfgegner am Montagnachmittag bei ihrem Protestmarsch entlang der Seestraße. Zahlreiche Polizisten waren bemüht, den Verkehr zu regeln. Entnervte Autofahrer drehten wieder um. „Wegen den Idioten hab ich jetzt schon den zweiten Bus verpasst. Was wollen die? Die stehen nicht seit zwei Jahren mit der Maske im Unterricht“, knurrte eine entnervte Pädagogin.

Wüste Beschimpfungen nicht zuträglich

Roland Frühstück, der in Bregenz wohnhafte ÖVP-Klubobmann und somit Vertrauter von Landeshauptmann Markus Wallner, musste sich in den vergangenen Wochen einige Beschwerden von Bürgern anhören, deren Heimfahrt sich wegen der Demos verzögert hatte. Was die Forderung der Freien Bürgerpartei nach einem Gespräch mit dem Landeshauptmann angeht, macht er Parteichef Palm aber wenig Hoffnung. Zum einen würden Gesetze wie die Impfpflicht auf Bundesebene beschlossen. „Zum anderen frage ich mich, welches Mandat Vertreter dieser Partei haben. Und so wie sich manche aufführen - Menschen als Mörder bezeichnen, Privatgrundstücke betreten und ähnliches - wird sich von Regierungsseite niemand mit ihnen zusammensetzen.“

Leiden der Geschäftstreibenden

Wie Frühstück hat sich auch Clemens Sagmeister, Obmann der WIGEM Bregenz, mit der Bürgerpartei getroffen. Die Demos legen nämlich nicht nur den Verkehr, sondern auch das Geschäftsleben in der Innenstadt weitestgehend lahm. „Wir haben auf unsere Probleme hingewiesen und sehen es als positives Signal, dass die Demo am Samstag nicht vor 16 Uhr begonnen hat“, berichtet er. Ansonsten hoffe er, dass mit dem Zurücknehmen von Coronamaßnahmen auch die Demos weniger werden.

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