49.320 Bürger des Bezirkes Imst werden am 27. Februar zwecks Wahl der neuen Gemeinderäte und Bürgermeister zu den Urnen gebeten. Jene in Karrösten werden gleichzeitig Zeuge einer historischen Sternstunde: Mit Petra Singer wird die erste Frau im Bezirk Imst auf dem Bürgermeistersessel Platz nehmen. Sie hat keinen Mitbewerber.
Freitag, 17 Uhr, Abgabeschluss der Listen und die erste Sensation dieser Wahl ist perfekt: Der Bezirk Imst hat die erste Bürgermeisterin in seiner Geschichte! Petra Singer trat in Karrösten an und hat keine Konkurrenz. Zweifellos ein Meilenstein, denn auf den Bürgermeistersesseln der Bezirke Imst und Landeck sitzt im Gegensatz zu allen anderen Tiroler Bezirken keine einzige Frau.
Dabei haben die Damen bei den 49.320 Wahlberechtigten im Bezirk Imst die Oberhand. Den Wählern wird sich das gewohnte Bild einer ÖVP-Dominanz bieten, meist aber nicht erkennbar im Listennamen. Allerdings wollen auch andere mitnaschen. Nicht die NEOS. Deren Revier beginnt erst in Telfs ostwärts im urbanen Raum in der Inntalfurche. Mittlerweile berühmt ist die Ausnahme BM Moser in Mils.
FPÖ schweigt, SPÖ und Grüne überschaubar
Die FPÖ wollte der „Tiroler Krone“ keine Situationsübersicht gönnen, wohl aber die SPÖ. Neben dem Flaggschiff Ingo Mayr in Roppen, der keinen Gegenkandidaten hat, schicken die Roten fünf weitere Listen ins Rennen. Richard Aichwalder in Imst und Bernhard Zolitsch in Haiming möchten auch Bürgermeister werden. Etwas zurückhaltender die Grünen. „Wir sind im Bezirk Imst mit zwei Listen und einem Bürgermeisterkandidaten in der Bezirkshauptstadt vertreten“, berichtet Nico Sztatecsny. Dort möchte es Gemeinderat Helmut Knabl diesmal wissen. Allerdings braucht er einen sogenannten Erdrutsch, denn 2016 erreichte die grüne Liste nur knapp mehr als vier Prozent.
Eine „g‘mahte Wiesn“ ist es für Weirather nicht
Für die 8313 Imster Wahlberechtigten wird es wieder die Qual der Wahl, denn nicht weniger als neun Listen buhlen um die Gunst der Wähler, die sich für einen der sieben BM-Kandidaten entscheiden können. Ob sich die allgemeine Einschätzung, dass BM Stefan Weirather fest im Sattel sitzt, bestätigt, wird mit Spannung erwartet. Einem seiner Mitbewerber ist durchaus eine Überraschung zuzutrauen: Norbert Praxmarer. Er ist designierter Nachfolger der scheidenden Polit-Urgesteine Gitti Flür und Gebi Mantl. Seine sowie die „Gitti und Gebi“-Liste wurden nämlich fusioniert und hätten 2016 gemeinsam über 18 Prozent der Stimmen lukriert (zweitstärkste Kraft).
Plötzlich Vielfalt in Wenns
Eine wahre Demokratieexplosion um die Nachfolge von Walter Schöpf erleben wir in Wenns. Die 2016er- Schonkost von zwei Listen und einem BM-Kandidaten weicht einem reichhaltigen Menü von sechs Gruppierungen und gleich drei Dorfchefaspiranten.
Ein Ziel wird allerdings alle herausfordernden Listen einigen: Absolute Mehrheiten im Gemeinderat - das trifft in mehr als der Hälfte der Kommunen im Bezirk zu - zumindest zu reduzieren.
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