In Austin im US-Bundesstaat Texas ist es durch ein Chemie-Leck in einer Samsung-Chipfabrik zu einer Umweltkatastrophe gekommen. Monatelang sickerten Schwefelsäurerückstände in einen nahen Teich, von wo aus sie sich in den nächsten Fluss ergossen. Dieser wurde in der Folge auf zwei Kilometern Länge sauer wie Essig. Sämtliche Wasserorganismen starben.
In dem Samsung-Chipwerk in Texas dürfte ersten Schätzungen zufolge mehr als 100 Tage lang ein Leck existiert haben, über das 2,9 Millionen Liter Schwefelsäurerückstände austraten, berichtet Heise.de. Die Chemieabfälle liefen zunächst in einen Regenwasserteich am Werksgelände, in der Folge breiteten sie sich in einen nahen Fluss aus.
Sämtliche Wasserorganismen tot
Am 18. Jänner informierte Samsung die Behörden über das Leck und verhinderte mithilfe einer Isolierung des Teichs am Werksgelände, dass weiteres kontaminiertes Wasser in den Fluss gelangte. Zu diesem Zeitpunkt war es allerdings bereits zu spät: Messungen ergaben, dass der Nebenfluss des Harris Branch Creek im Nordosten der Stadt bereits auf zwei Kilometern Länge mit den Abfällen der Chipfabrik verseucht war.
Der pH-Wert des Wassers lag zu diesem Zeitpunkt bei drei bis vier - damit war es ähnlich sauer wie Essig. Weitere Untersuchungen des Flussabschnitts ergaben, dass sämtliche Fische und anderen Wasserlebewesen gestorben waren. Durch das Abdichten des Teichs konnte der pH-Wert zwar rasch stabilisiert werden, mögliche Langzeitfolgen werden von der Wasserbehörde Watershed Protection Department (WPD) noch untersucht.
Behörde lobt kooperatives Verhalten
Die Behörde lobt den Chiphersteller für sein kooperatives Verhalten: Samsung informiere täglich über die Fortschritte bei der Sanierung des kontaminierten Teichs und werde diesen nach Abschluss der Arbeiten von der Behörde prüfen lassen. Außerdem werde man bis auf Weiteres wöchentlich die Wasserqualität des verseuchten Flusses überprüfen.
Samsung betonte in einer Stellungnahme am Lokalsender CBS Austin, dass nur ein geringer Teil der in der Chipfabrik anfallenden Abfälle in die Umwelt gelangt sei und man sich nun aktiv an der Sanierung des Gewässers beteiligen werde. Samsung fertigt in dem Werk mit 3000 Beschäftigten Halbleiter im 14-Nanometer-Verfahren, unter anderem SSD-Controller.
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