Eine höchst verblüffende Aufnahme hat der „Trace Gas Orbiter“ (TGO), eine gemeinsame Mars-Sonde der europäischen Weltraumorganisation ESA und ihres russischen Pendants Roskosmos, zur Erde gefunkt. Das Bild zeigt aus der Vogelperspektive einen Einschlagskrater auf dem Roten Planeten, der frappant an einen Baumstumpf samt konzentrischen Jahresringen erinnert.
Aufgenommen wurde das Foto bereits im vergangenen Juni mithilfe einer Kamera namens CaSSIS an Bord des TGO (Bild unten), aber erst jetzt auf der ESA-Website veröffentlicht. Der Krater, der einen Durchmesser von mehreren Kilometern hat, liegt in der sogenannten Acidalia Planitia, einer ausgedehnten Tiefebene auf der Nordhalbkugel des Mars.
Krater mit Wassereis-reichen Ablagerungen gefüllt
Das Innere des Kraters ist mit vermutlich Wassereis-reichen Ablagerungen gefüllt. Bemerkenswert an diesen ist das Vorhandensein von kreisförmigen und polygonalen Bruchmustern. Diese sind wahrscheinlich das Ergebnis saisonaler Temperaturänderungen, die Zyklen von Ausdehnung bzw. Kontraktion des eisreichen Materials verursachen und schließlich zur Entwicklung von Brüchen führen.
Technik aus Österreich mit an Bord der Sonde
Die Sonde TGO war am 14. März 2016 an Bord einer russischen „Proton“-Rakete vom Raumfahrtbahnhof Baikonur in Kasachstan in Richtung Mars abgehoben. Für den „Trace Gas Orbiter“ haben auch österreichische Unternehmen Beiträge geliefert. Das Wiener Weltraumunternehmen RUAG Space hat die Thermoisolierung für die Satellitenplattform und weiteres elektronisches Equipment geliefert, Siemens Österreich Testgeräte zur Überwachung der Satellitensignale.
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