„Führungsversagen“
„Partygate“-Bericht: Johnson schwer angeschlagen
Bescheinigtes Führungsversagen, Forderungen nach Rücktritt und nun sieht sich der britische Premier Boris Johnson mit harscher Kritik der Presse konfrontiert. „Führungsversagen“ titelte etwa die „Metro“ am Dienstag, nach Veröffentlichung des Berichts zu Lockdown-Partys in der Downing Street - und auch der „Mirror“ warf dem Regierungschef „Null Scham“ vor. Johnson schmettert die Vorwürfe jedoch weiterhin ab.
Selbst die üblicherweise der Tory-Partei nahe stehenden Blätter sparten nicht mit klaren Worten: „Ja, Premierminister, du hast es falsch verstanden. Jetzt mach es richtig“, schrieb der „Daily Express“. Die „Daily Mail“ forderte in Bezug auf den Untersuchungsbericht der Spitzenbeamtin Sue Gray, der wegen laufender Ermittlungen der Polizei nur in einer abgeschwächten Version veröffentlicht wurde: „Veröffentlicht jetzt das ganze verdammte Ding“.
Die „Times“ hob hervor, dass Johnson bei vier der Partys, zu denen die Polizei ermittelt, direkt beteiligt gewesen sein soll.
Johnson lehnt Rücktritt weiter ab
Die Beamtin Gray hatte den Verantwortlichen in der Downing Street in ihrem Bericht schwere Verfehlungen bei der Einhaltung von Regeln und Führungsversagen vorgeworfen. Johnson entschuldigte sich daraufhin im Londoner Unterhaus, lehnte aber einen Rücktritt ab.
Ein Misstrauensvotum, für das mindestens 54 Abgeordnete seiner Partei einen Brief abschicken müssten, gilt derzeit dennoch als unwahrscheinlich. Johnson hat seinen Kritikern eine Reihe von Zugeständnissen gemacht und weitreichende Reformen angekündigt.
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