Walter Veit will es jetzt genau wissen. Der Pongauer Hotelier und Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung schickte gestern eine Umfrage aus. Kernfrage: Wer in der Branche hält trotz Corona-Lockerungen ab 19. Februar, wenn von 2G wieder auf 3G (geimpft, genesen, getestet) umgestellt wird, weiter an den schärferen Maßnahmen fest?
Anfeindungen gegenüber Betreibern nehmen zu
Man sollte meinen, die Erleichterungen und die Möglichkeit, wieder jedermann als Gast begrüßen zu dürfen, würde Jubel auslösen. Das ist nicht überall der Fall. „Wir bleiben bei 2G“, erklärt etwa Sabine Hörl vom Zeller Romantik-Hotel. „Ich will nie wieder zusperren müssen, nicht mehr jeden Morgen zittern müssen, weil ein Mitarbeiter ausfallen könnte. Auch für unsere internationalen Gäste ist uns die Absicherung lieber!“
Veit selbst tendiert in seinem Hotel Enzian (Obertauern) ebenfalls zu den strengeren Richtlinien. „Weil 3G nur in der Stadt-Hotellerie Sinn macht. Bei einer Durchschnittsaufenthaltsdauer von eineinhalb Tagen reicht ein PCR-Test. Aber sollen wir in den Skigebieten die Gäste eine Woche lang jeden Tag selbst testen oder zum Testen schicken? Wer macht das? Das sind unbedachte, nicht abgesprochene Schnellschüsse der Regierung. Ohne zu wissen, wie die genaue Durchführung aussieht!“
Wir bleiben auf 2G. Wir haben viele internationale Gäste, da ist uns die Absicherung lieber. Wir wollen nie wieder zusperren!
Sabine Hörl, Chefin des Romantik-Hotel Zell am See
Entspannter blickt man im Lungau in die nahe Zukunft. 3G werde begrüßt. „Das reicht absolut aus – die Leute müssen ja trotzdem einen Vorweis bringen. Wir freuen uns auf mehr Gäste“, sagt etwa Richard Binggl vom gleichnamigen 4-Sterne-Hotel in Mauterndorf.
Zumindest die Verunsicherung eint die Branche – die Anfeindungen gegenüber den Betreibern nehmen wieder zu. Ungeimpfte schimpfen über Hotels, die weiter 2G einfordern wollen. Vollimmunisierte indes stornieren teils ihren Urlaub, weil sie sich in einer 3-G-Unterkunft nicht mehr sicher fühlen würden.
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