Mit zwei 20-jährigen Weltcup-Führenden hatte sich Österreichs nordische Elite für die Spiele in China angekündigt. Mit Skispringerin Sara Marita Kramer ist am Dienstag die eine per positivem Corona-Test ausgefallen, der andere bereitet sich indes auf seinen Trip nach Zhangjiakou vor. Johannes Lamparter wird am Freitag als absoluter Medaillenkandidat in der Kombination zu seinem ersten Olympia-Abenteuer anreisen, die unmittelbare Vorbereitung darauf läuft in Tirol ab.
Der Doppel-Weltmeister steht noch ein wenig unter dem Eindruck des Seefeld-Triples, als er am vergangenen Wochenende beim Heim-Weltcup zwei zweite Plätze und einen dritten Rang geholt hat. „Seefeld war ein Wahnsinn und natürlich haben mir die drei Podiums viel gebracht - viel Selbstvertrauen vor allem“, meinte Lamparter auf Anfrage. „Aber du brauchst das nötige Glück in der Nordischen Kombination, um vorne dabei zu sein. Jeder Tag ist anders.“
Bei ihm selbst sei das Langlaufen in Seefeld „der Hammer“ gewesen. „Ich habe richtig gemerkt, wie Selbstvertrauen beim Langlaufen Flügel verleihen kann!“ Im Skispringen sei es schwieriger. „Aber mit meinen Trainern Jochen Strobl und Christoph Bieler hole ich mir gerade im Höhentrainingslager den letzten Feinschliff. Sein persönlicher Trainer Patrick Murnig werde in China nicht dabei sein, dafür aktuell. “Mit ihm bastle ich an meinem Schlachtplan für die Spiele.“
Großer Favoritenkreis
In den jüngsten beiden Bewerben ließ Österreichs Aufsteiger des Jahres 2021 Jarl Magnus Riiber hinter sich. Der Norweger hatte davor sieben Saison-Konkurrenzen gewonnen, ehe er eine Pause eingelegt hat bzw. verletzt einlegen musste. Eine vermeintliche Schwäche des Norskers sieht Lamparter freilich nicht: „Daraus darf man keine voreiligen Schlüsse ziehen. Ich weiß, dass er jederzeit auch wieder zulegen kann. Er ist der beste Skispringer im Feld und gehört in der Loipe zu den Besten.“
Gerade rechtzeitig vor Olympia stärker in Aktion getreten ist zuletzt Jörgen Graabak, Landsmann Riibers und am Sonntag beim Seefeld-Finale Sieger vor Lamparter. Für den 30-Jährigen war es der erste Weltcup-Erfolg seit knapp zwei Jahren. „Graabak war und ist in der Loipe eine Maschine. Dass er jetzt auch noch weit springt, macht ihn sehr gefährlich“, betonte Lamparter und bestätigte, dass die Papierform neben ihm, Graabak und Riiber den Deutschen Vinzenz Geiger als Medaillenfavoriten ausweist.
„Aber Olympische Spiele sind anscheinend etwas Besonderes“, gab der ÖSV-Star eine oft gehörte Einschätzung weiter. „Ich möchte mich da gar nicht verrückt machen. Am Tag X müssen so viele Dinge zusammenpassen.“ Auf alle Fälle gebe es im Teilnehmerfeld einige mehr, die nicht vergessen werden sollten, dazu seien einige seiner ÖSV-Kollegen zu zählen.
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