Höhepunkt vorbei

Omikron: Zwei Drittel der Österreicher schon immun

Österreich
02.02.2022 13:31

Gut zwei Drittel der Menschen in Österreich dürften bereits gegen die Omikron-Variante des Coronavirus immun sein. Das zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Modellrechnung des Teams um Simulationsforscher und GECKO-Experten Niki Popper. Ausschlaggebend dafür sind vor allem die zahlreichen Neuinfektionen der vergangenen Wochen. Damit dürfte der Höhepunkt der aktuellen Infektionswelle nun überschritten sein. Allerdings verweist Popper auf die Unsicherheit durch die neue Omikron-Variante BA.2.

Der Modellrechnung zufolge sind aktuell 67 Prozent der Menschen in Österreich gegen eine Infektion mit dem Omikron-Virus geschützt. Das sind um gut 20 Prozentpunkte mehr als noch vor einem Monat. Etwa ein Fünftel der Bevölkerung (19 Prozent) profitiert demnach von der Impfung, ein knappes Drittel (32 Prozent) hat seinen Immunschutz sowohl durch die Impfung als auch durch eine Infektion erhalten. Weitere 16 Prozent sind ungeimpft, haben aber eine Infektion hinter sich und dadurch Omikron-spezifische Antikörper aufgebaut.

Großteil der Infektionen wohl nicht entdeckt
Die Modellrechnung geht davon aus, dass der Großteil der Infektionen nicht entdeckt wird. Demnach sind aktuell etwas mehr als 890.000 mit dem Omikron-Virus infiziert, wovon nur etwas mehr als ein Drittel (328.000 Fälle) in der offiziellen Infektionsstatistik aufscheint. Die Zahl der aktiven Infektionen mit der Omikron-Variante BA.2 schätzt Popper auf knapp 124.000, davon sogar 85 Prozent unentdeckt (105.000 Fälle).

Allerdings betont Popper gegenüber der APA, dass die Modellrechnung bezüglich der neuen Variante noch mit zahlreichen Unsicherheiten behaftet ist. Daher sei derzeit noch unklar, ob der neue Subtyp eine Verlängerung der aktuellen Infektionswelle oder eine neue Welle auslösen könne.

Bei letzter Schätzung zehn Prozent daneben
Wie schwer neue Virusvarianten für die Modellrechner einzuschätzen sind, zeigt auch der Rückblick auf die letzte Modellrechnung vom 1. Jänner. Damals kam Popper auf Basis britischer und dänischer Daten nämlich zum Ergebnis, dass bereits 55 Prozent der österreichischen Bevölkerung gegen das damals neue Omikron-Virus geschützt waren. Tatsächlich stellte sich nun durch Einberechnung der seither gemessenen österreichischen Daten heraus, dass es nur 45 Prozent waren.

Der Wiener Simulationsforscher Dr. Niki Popper (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Der Wiener Simulationsforscher Dr. Niki Popper

Durch die hohe Infektionswelle ist der Immunschutz gegen Omikron seither auf 67 Prozent angewachsen. Deutlich stärker ist der Immunschutz gegen die (mittlerweile allerdings von Omikron verdrängte) Delta-Variante: gegen sie sind 86 Prozent der Bevölkerung immunisiert.

Nur noch sieben Prozent ohne Immunschutz
Was die Modellrechnung ebenfalls zeigt: Aktuell gibt es nur noch sieben Prozent der Bevölkerung, die keinerlei Immunschutz gegen das Coronavirus aufgebaut haben. Der Rest habe - sei es durch eine Impfung oder eine vergangene Infektion - in irgendeiner Form „Immunkompetenz“ aufgebaut, sagte Popper. „Das ist der Grund, warum die Krankenhauszahlen im Moment so niedrig sind“, betonte der Modellrechner des Unternehmens dwh, einem Spin-off der Technischen Universität (TU) Wien.

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