Duo gefasst, 78 Opfer

Bitcoin-Betrug: „Das ganze Geld war weg“

Die Wiener Polizei forschte ein Duo aus, das Menschen in die digitale Falle lockte: 78 Opfer sind bekannt, 300 vermutet! Die beiden mutmaßlichen Hochstapler (25 und 37 Jahre zum Tatzeitpunkt) stehen Ende des Monats vor Gericht - es gilt die Unschuldsvermutung.  

Großer Ermittlungserfolg für das Landeskriminalamt Wien. Die Fahnder forschten ein einheimisches Duo (zum Tatzeitpunkt 25 und 37 Jahre alt) aus, das in den Jahren 2018 und 2019 ein hinterlistiges Spiel trieb. Wie jetzt erst bekannt wurde, klickten für die beiden mutmaßlichen Betrüger bereits im Sommer des Vorjahres die Handschellen, Ende Februar stehen sie nun in Wien vor Gericht - es drohen Haftstrafen.

Der Reinleger-Trick der Bitcoin-Betrüger ging so: Mit einem in der Schweiz gegründeten „Da Vinci Investment Club“ wurden Investoren hohe Renditen von 2,5 Prozent pro Woche bei vorgegaukelt. Das Kapital könne nach drei Monaten entnommen werden, investiert werde in 500 Bitcoins, dann sei Schluss. Das waren damals umgerechnet sage und schreibe rund 2,7 Millionen Euro!

Opfer bemerkten keinen Betrug
Da immer wieder kleine Beträge ausgezahlt wurden, bemerkten viele Anleger erst gar nicht, dass sie in eine Falle getappt waren. Erst als 2021 keine Auszahlungen folgten, wurden erste Anzeigen erstattet. Insgesamt sind bis jetzt schon 78 Opfer bekannt, 300 werden vermutet.

Bitcoin-Betrugsopfer Thomas R. aus Wien (Bild: zVg)
Bitcoin-Betrugsopfer Thomas R. aus Wien
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Jemand hat mein Passwort geknackt und danach mein ganzes Geld auf ein fremdes Konto transferiert haben. Jetzt sind 1900 Euro weg!

Betrugsopfer Thomas R. zur „Krone“

Wiener verlor Einlage und Gewinn
Auch der Wiener Thomas R. investierte im Juni des Vorjahres 1500 Euro in Bitcoins und andere Kryptowährungen. Am 5. Dezember war die Einlage auf exakt 1909,60 Euro. „Am 6. Dezember war das ganze Geld weg und der Kontostand auf 0,01 Euro“, schildert der Angestellte im Gespräch mit der „Krone“.

R. weiter: „Ich habe mich sofort mit dem Betreiber der Internetplattform in Verbindung gesetzt und bekam dann eine Antwort per Mail, dass wohl jemand mein Passwort geknackt hatte und das Geld auf ein anderes Konto transferiert hat.“ Die 1909,60 Euro sind weg und die Chance, sie wiederzubekommen, ist gleich Null! 

Fünf Regeln für das Internet
Jörg Kohlhofer von der Kriminalprävention und Spezialist für Cybercrime im Landeskriminalamt:

  • Ein gesundes Misstrauen ist immer wichtig.
  • Dazu sollen Firmen gegoogelt werden und auf der Finanzmarktaufsicht-Webseite nachschauen, ob das Unternehmen zugelassen ist, oder auch im Vereinsregister.
  • Als Drittes nennt Kohlhofer den Schutz der Geräte, wozu auch eine aktuelle Virensoftware zählt. Öffentliche WLANs sind zu meiden.
  • Als Viertes ist ein sicheres Passwort zu nennen, das mindestens 20 Zeichen umfasst.
  • Als letzten Punkt gilt es, regelmäßige Updates und Back-ups zu machen.

Opfer, die auch in den vermeintlichen Bitcoin-VIP-Club investiert haben, werden gebeten, sich an das Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01/31310/33800 zu wenden.

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