In Tirol leben rund 40.000 Frauen und Männer mit einer Krebserkrankung. Zum Weltkrebstag am 4. Februar hat die „Krone“ die neue onkologische Tagesklinik im Krankenhaus Hall besucht und zeigt, was diese leisten kann.
Hell sind die Räume, die Atmosphäre fast heimelig. Man schaut direkt auf den Park. Eine schöne Aussicht für Menschen, deren Blick in die Zukunft seit der Diagnose Krebs ein anderer, oft ein angstvoller, aber auch einer mit neuen Hoffnungen ist.
10.000 Patientenkontakte in einem Jahr
Wir stehen in der neuen onkologischen Tagesklinik im Krankenhaus Hall. Am kommenden Montag wird sie offiziell eröffnet. „10.000 Patientenkontakte und 1500 Chemotherapien werden hier pro Jahr möglich sein“, nennt Horst Oexle, ärztlicher Leiter der Tagesklinik, die nüchternen Zahlen. Was hinter den Zahlen steckt, ist das Konzept „Gemeinsam sind wir stark“. Tageskliniken gehört die Zukunft in der Versorgung von Krebspatienten. „Bisher waren Betroffene auf verschiedene Abteilungen verstreut. Hier können wir alle wichtigen Disziplinen bündeln und eine umfassende Versorgung an einem Standort bieten“, beschreibt Michael Rieger, ärztlicher Direktor in Hall, die Vorteile.
Kleines Team schafft Vertrauen & Sicherheit
Verschiedene Untersuchungen, Chemotherapien, psychologische Betreuung - die Tagesklinik bietet Platz für all das. Einzig die Strahlentherapie mit hochkomplexen Geräten wird an der Klinik Innsbruck durchgeführt. „Hier sind wir ein kleines Team. Das schafft Vertrauen und gibt Sicherheit“, sagt Pflegedienstleiterin Christine Krennhuber. Für Patienten sei es sehr wertvoll und beruhigend, immer die gleichen Ansprechpartner zu haben, betont sie.
Mehrere Mittel für weniger Nebenwirkungen
Mussten früher Krebspatienten oft tagelang stationär betreut werden, so machen moderne Therapien heute kurze Krankenhausaufenthalte möglich. Auch für die Nebenwirkungen gibt es heute mehr Mittel zur Linderung. Chirurgin Alice Markl zeigt auf zwei Geräte, mit denen Hände, Füße und der Kopf gekühlt werden können. „Das kann unter anderem Haarausfall vermindern oder Taubheitsgefühle in Armen und Beinen lindern“, erklärt die Medizinerin.
Ab Montag stehen die Geräte im Einsatz. Dann werden viele Tirolerinnen und Tiroler hier wichtige Tage ihres Lebens verbringen – mit Blick auf die Natur, die immer wieder neu erwacht.
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