E-Pkw nicht zu stoppen

„Benziner und Diesel“ bald schon Geschichte

Tirol
03.02.2022 20:00

Zum ersten Jour fixe 2022 traf sich am Mittwoch der Management Club Tirol. Thema war die E-Mobilität. Erwin Cassar, bis Ende 2021 Geschäftsführer von Porsche Innsbruck, erklärte, wie er die Zukunft dieser Technologie sieht und meint, dass bis 2030 etwa 70 Prozent der bis dahin verkauften Pkw elektrisch sein werden.

Über 39 Jahre, davon 25 als Geschäftsführer, war Cassar bei Porsche tätig. Bei Autos kennt sich der Tiroler also bestens aus. Deren Zukunft sieht er im E-Bereich. Wasserstoff, der als mögliche Antriebsart für Pkw auch immer wieder ins Rennen geführt wird, sei „für eine grüne Produktion zu teuer. Hierfür benötigt es überaus viel Strom. Wesentlich günstiger ist es, den Strom direkt ins Auto einzuspeisen“. Laut Cassar werde diese Antriebsart – wenn überhaupt – eher im Schwerverkehr zum Einsatz kommen. Und in der Industrie.

Erwin Cassar (Mitte) mit Management Club-Geschäftsführer Erwin Walch (re.) und dem MC-Vorsitzenden Helmut Lutz. (Bild: Andreas Fischer)
Erwin Cassar (Mitte) mit Management Club-Geschäftsführer Erwin Walch (re.) und dem MC-Vorsitzenden Helmut Lutz.

Hybrid-Autos Übergangstechnologie
Auch in „E-Fuel“, also synthetisch hergestellten Kraftstoffen, sieht der Experte keine Zukunft. Deren Erzeugung sei ebenso viel zu teuer. Beim Antrieb mit Strom seien indes alle Weichen gestellt. „Bis 2030 ist es realistisch, dass 50 Prozent aller bis dahin verkauften Autos rein elektrisch betrieben sein werden. Vermutlich werden es sogar 70 Prozent sein.“ „Diesel und Benziner“ werden also nach und nach aussterben! In Hybrid-Autos, die sowohl mit Benzin als auch Strom betrieben sind, sieht Cassar eine Übergangstechnologie, die ebenfalls verschwinden wird.

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Nach ihrem ersten Leben im Auto könnten die Akkus ihr zweites etwa als Speichermedium führen.

Erwin Cassar

„Zugang zu Ladestationen noch Herausforderung“
Wobei der ehemalige Geschäftsführer jedoch zugibt, dass es noch ein paar Hürden gibt. „Der Zugang zu den Ladestationen ist derzeit noch eine große Herausforderung.“ Hier müssten die Staaten bei der Infrastruktur noch deutlich nachbessern. Der Mineralölkonzern BP investiere derzeit fleißig in deren Errichtung. Doch wie sieht es mit der Entsorgung der Akkus aus, die immer wieder kritisiert wird? „In diesem Bereich findet viel Forschung statt. Nach ihrem ersten Leben im Auto könnten sie ihr zweites etwa als Speichermedium führen“, meint Cassar.

Derzeit seien E-Autos zwar noch Luxusgut, dies dürfte sich aber in den kommenden Jahren nicht zuletzt wegen der CO2-Besteuerung und der NoVa rasch ändern, ist der Tiroler überzeugt. Übrigens: Mit rund vier Euro pro 100 Kilometer ist das „Tanken“ eines E-Autos deutlich günstiger.

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