Österreich ist nach Ansicht des Epidemiologen Gerald Gartlehner mit der Omikron-Welle bei der Durchseuchung „angelangt“. Das sagte der Experte von der Donau-Uni Krems am Mittwoch im Gespräch mit Puls24-Infochefin Corinna Milborn. Gartlehner stellte in der Sendung auch die Gratis-Tests infrage.
Man habe ein „relativ unkontrolliertes Geschehen in Österreich“, so Gartlehner. Das Glück sei aber, dass Omikron „nicht sehr“ krankmachend sei und man „relativ gut“ durch diese Welle komme. Das werde sich seiner Ansicht nach auch nicht durch die neue Omikron-Variante BA.2 ändern. Erste Daten aus Dänemark würden zeigen, dass die neue Variante doppelt so infektiös sei wie die jetzige Omikron-Variante, aber sie sei nicht krankmachender.
Epidemiologe für Zuwarten bei Impfpflicht
Gartlehner meint, dass man deshalb mit der Impfpflicht zuwarten könnte. „Als die Impfpflicht beschlossen wurde, war die Situation ganz, ganz anders.“ Der Epidemiologe: „Wir werden mit Ende der Omikron-Welle eine Immunität in der Bevölkerung haben, die wir nie zuvor hatten.“ Gegen eine Impfpflicht spricht aus Sicht des Experten auch, dass man noch nicht wisse, ob die derzeitige Impfung gegen eine Welle im Herbst schützt.
Experte stellt die Gratis-Tests infrage
Wie einige andere Experten stellt auch Gartlehner die Gratis-Tests infrage. Alle, die sich nicht an das Gesetz halten und ungeimpft bleiben würden, würden dennoch gratis Tests vom Staat bekommen, um einkaufen oder in die Gastro zu gehen. „Und das alleine ist schon widersprüchlich.“ Es gebe „keine wirkliche Teststrategie“. Jeder teste, „wie er oder sie das will“. Das führt dem Experten zufolge dazu, dass für diejenigen, die es wirklich brauchen, die Testergebnisse zu spät zur Verfügung stehen.
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