„Noch nie erlebt“

20 Tote nach Konsum von gepanschtem Kokain

Ausland
03.02.2022 06:58

Nach dem Konsum von gepanschtem Kokain sind in Argentinien mindestens 20 Menschen gestorben. 49 weitere Drogenkonsumenten seien mit schweren Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht worden. Die meisten Opfer hatten das Kokain offenbar beim selben Dealer gekauft. Die Zahl der Toten könne noch steigen. So einen Vorfall hätte man „noch nie erlebt“.

Der Sicherheitsminister der Provinz Buenos Aires, Sergio Berni, rief alle Konsumenten dazu auf, die in den vergangenen 24 Stunden gekauften Drogen nicht zu konsumieren. „Dem Kokain wurden Substanzen zugesetzt, um mehr Volumen zu schaffen, und manchmal sind diese Substanzen sehr giftig“, sagte Berni während einer Razzia in einem Armenviertel vor den Toren von Buenos Aires.

Angehörige der Drogenopfer im San Bernardino Hospital in Hurlingham, Buenos Aires (Bild: Emiliano Lasalvia / AFP)
Angehörige der Drogenopfer im San Bernardino Hospital in Hurlingham, Buenos Aires

Eine zweite Hypothese lautete, dass die Opfer statt Kokain das Opiat Fentanyl konsumiert hatten. Die Droge gilt als deutlich stärker als Heroin und kann schon in geringen Dosen tödlich wirken.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. (Bild: AP Photo/Rodrigo Abd)
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Die meisten Opfer hatten das Kokain offenbar beim selben Dealer gekauft. Die Polizei konnte Reste der Drogen in einer Tüte und an einem Geldschein sicherstellen. Erste Ermittlungen deuteten darauf hin, dass ein konkurrierender Rauschgifthändler die Drogen vergiftet hatte, um den Rivalen aus dem Geschäft zu drängen.

Nach der Festnahme mehrerer Personen in einem Armenviertel kam es zu Protestaktionen wie dieser Feuerblockade. (Bild: AP Photo/Rodrigo Abd)
Nach der Festnahme mehrerer Personen in einem Armenviertel kam es zu Protestaktionen wie dieser Feuerblockade.

„So etwas haben wir noch nie erlebt“, sagte ein Beamter der Zeitung „La Nación“. „Die Zahl der Patienten nimmt ständig zu. Immer mehr Personen in einem ernsten Gesundheitszustand werden in die Krankenhäuser gebracht. Außerdem gibt es Hinweise, dass Menschen auf der Straße und zu Hause sterben, aber die Zahl ist noch nicht bekannt.“

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