Neuer Subtyp BA.2.

Klimek optimistisch trotz Welle in Omikron-Welle

Österreich
03.02.2022 07:41

Die Omikron-Untervariante BA.2. als „große Unsicherheit“ bereitet den Epidemiologen einiges an Kopfzerbrechen bei der Frage, wie es mit der Infektionswelle nun weitergeht. Die Wahrscheinlichkeit, dass es durch die vielen Omikron-Infektionen zu dem gefürchteten Zusammenbruch im Gesundheitssystem kommt, hat sich für den Komplexitätsforscher Peter Klimek allerdings zuletzt deutlich reduziert. Mittelfristig müsse die Bevölkerung wahrscheinlich nicht mehr im „Dauerkrisenmodus“ verharren, die Politik aber schon.

Laut Klimeks Einschätzung könnte eine Art Welle in der Omikron-Welle entstehen, die die Neuinfektionszahlen und damit einhergehend auch die Inzidenzwerte noch länger auf einem hohen Niveau stabilisiert oder sie sogar noch weiter anhebt. Darum spreche man derzeit von einem „vorläufigen Höhepunkt“. 

Komplexitätsforscher Peter Klimek ist auch Mitglied des Covid-Prognosekonsortiums. (Bild: ORF)
Komplexitätsforscher Peter Klimek ist auch Mitglied des Covid-Prognosekonsortiums.

Im Covid-19-Prognosekonsortium, dem auch Klimek angehört, geht man nun von einer Art Plateau bei den Neuinfektionen aus. Diese bleiben demnach voraussichtlich nächste Woche noch ungefähr auf dem hohen Niveau der aktuelle Woche. In den Normalstationen dürften die Belegungszahlen noch etwas weiter hinaufgehen, auf den Intensivstationen „sehen wir, dass sich kaum etwas tut“, sagt der Wissenschaftler.

In Wien sehe man momentan eine höhere Belastung auf den Normalstationen, die aber noch nicht an die bisherigen Höchststände in der Pandemie heranreicht. „Wenn sich jetzt nochmals eine BA.2-Welle auf die BA.1.-Welle drauf setzt, macht das die Situation nicht besser.“ Allerdings ist eine stärkere Auslastung der Normalstationen nicht mehr so dramatisch wie das Damoklesschwert der komplett ausgelasteten Intensivstationen.

„Zusammenbruch des Gesundheitssystems weniger wahrscheinlich“
Die Gesamtsituation sieht Klimek ein Stück weit entspannt, „auch weil wir in Österreich vermutlich kaum noch jemanden haben, der immunologisch naiv ist“. Auch die neben den Impfungen mittlerweile verfügbaren antiviralen Therapien tragen dazu bei, dass „viele Zeichen in die Richtung zeigen, dass einfach dieses gesellschaftskritische Element - der Zusammenbruch des Gesundheitssystems - weniger wahrscheinlich wird“. Andere Länder seien hier mit höheren Impfquoten und Durchseuchungsraten noch ein Stück weiter und können deshalb auch wieder Maßnahmen aufheben. Wann man diesen Weg in Österreich gehen kann, sei noch mit „Unsicherheitsfaktoren“ behaftet.

Symbolbild (Bild: ©Dennis M. Swanson - stock.adobe.com)
Symbolbild

Die Gesellschaft müsse wahrscheinlich nicht mehr im Dauerkrisenmodus bleiben. „Wen wir aber im Krisenmodus halten müssen, ist die Politik“, so der Wissenschaftler des Jahres 2021. Klar sei, dass man spätestens in Richtung Herbst die Immunisierungsraten und das Infektionsgeschehen gut im Auge haben müsse, um nicht mit einer eventuellen neuen Variante wieder in eine schwierige Situation zu geraten.

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