Vergeltungsschlag?

Übergriffe auf Migranten erschüttern Athen

Ausland
11.05.2011 12:04
In Athen ist es in der Nacht auf Mittwoch zu schweren Zusammenstößen zwischen der Polizei und mehreren Hundert fremdenfeindlichen Einwohnern gekommen. Diese hatten zuvor Ausländer attackiert und Schaufenster von Migrantenläden im Stadtviertel Agios Panteleimon eingeschlagen. Unter der aufgebrachten Menge sollen nach Augenzeugenberichten auch Rechtsextremisten gewesen sein. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Tränengas ein und nahm mehrere Randalierer in Gewahrsam.

Hintergrund der Zusammenstöße war der Tod eines Griechen bei einem Raubüberfall. Nach Angaben einer griechischen Zeitung hatten drei Nordafrikaner den Mann überfallen und erstochen, um an seine Videokamera zu gelangen. Der Mann war gerade auf dem Weg ins Krankenhaus, um mit der Kamera die Geburt seines Kindes zu filmen.

Übergriffe auf Ausländer nehmen zu
Das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen hat wiederholt vor zunehmender rassistisch motivierter Gewalt in Griechenland gewarnt. In den vergangenen Monaten war es im Athener Stadtteil Agios Panteleimon bereits mehrfach zu Übergriffen auf Ausländer aus Afrika und Asien gekommen. Der Stadtteil gilt als Ghetto für illegale Einwanderer.

Die griechischen Behörden haben in den vergangenen drei Jahren mehr als 500.000 illegale Zuwanderer aus Staaten des Nahen Ostens und Nordafrikas aufgegriffen. Mittlerweile ist jeder zehnte in Griechenland lebende Mensch ein Nicht-EU-Ausländer.

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