Kinderarzt-Mangel

Linzer Süden wäre idealer Ort für Pilotprojekt

Oberösterreich
03.02.2022 13:00

Die Situation ist prekär! Im Linzer Süden gehen uns die Kinderärzte aus, doch die Ärztekammer konzentriert - wie berichtet - potenzielle Neo-Kassen-Kindermediziner lieber in der Innenstadt. Dabei könnte man Vorreiter sein, ein Kinder-Ärztezentrum in Stadtteilen wie Kleinmünchen oder Neue Heimat auf den Weg bringen.

„Früher war ich mit meinen Töchtern bei Frau Doktor Ettinger in Pichling, aber nachdem sie ihre Ordination schloss, musste ich zuletzt meinen Hausarzt zu Rate ziehen, weil ich sonst nirgends einen Termin bekam.“ Bei Wahlärzten hätte sie es erst gar nicht probiert, weil der alleinerziehenden Mutter aus Auwiesen schlichtweg das Geld dafür fehlt. Nur eine von unzähligen Lesern, die nach unserem Bericht in der „Krone“-Redaktion anriefen und ihr Leid klagten.

Versorgungslage im Süden inferior
Dem Kassen-Kinderarztmangel, der auch in vielen anderen österreichischen Großstädten vorherrscht, sind sich die Akteure bewusst, allerdings hat es gerade in Linz nicht wirklich den Eindruck, als würde man an der inferioren Versorgungslage im Süden der Stadt etwas zu ändern versuchen. Dabei wäre gerade dort der ideale Ort für eine Art Pilotprojekt. Denn obwohl die Gründung eines Primärversorgungszentrums laut Gesetz aktuell nur Allgemeinmedizinern möglich ist, hat die Wiener Ärztekammer ein Konzept entwickelt, das ähnliche Konstellationen, wie etwa sonderdotierte Gruppenpraxen, möglich machen würde. Laut Kammer blockiert allerdings die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) diese Planungen. Nichtsdestotrotz meinen Insider: „Wenn man bestrebt wäre, ein ärztliches Zentrum nur für Kinder im Linzer Süden zu realisieren, wäre das auch machbar.“

„Die ÖGK sollte die Kosten für Wahlärzte erstatten“
Der Verein „KiB children care“ hat aktuell die Online-Petition „SOS Kinderarzt“ (Link auf www.kib.or.at) gestartet, um auf den Versorgungsnotstand in ganz Österreich hinzuweisen. Deren Ansatz: Dort wo die Basisversorgung an Kassen-Kinderärzten nicht gegeben ist, sollten bis zur Verbesserung der Situation die Wahlarzt-Kosten von der ÖGK erstattet werden. 

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