Das niederländische Rotterdam verbietet vorläufig die Einrichtung von Lagerräumen, sogenannten „Dark Stores“, von Online-Lieferdiensten. Bürger klagten über Lärm, blockierte Gehwege und Gefahren im Verkehr, begründete die Stadt das Verbot. Auch Amsterdam hatte bereits in der vergangenen Woche ein Verbot der Lokale angekündigt.
Neue Online-Lieferdienste versprechen, Einkäufe innerhalb von zehn Minuten bei Kunden zu Hause abzuliefern. Um das Versprechen zu halten, müssen sie aber ihre Lager auch in Wohnvierteln haben. Diese heißen Dark Stores, weil die Fenster meist mit schwarzen Folien zugeklebt sind.
Immer mehr Unfälle mit Fahrradboten
Niederländer in Großstädten klagen zunehmend über die Super-Schnell-Fahrradkuriere. Sie sorgten für Unfälle im Verkehr. Außerdem warteten Dutzende der Kuriere vor den Läden auf einen Auftrag.
Wie das jetzt in der Praxis läuft, ist total nervig.
Roos Vermeij
„Im Prinzip ist Schnell-Lieferung nicht falsch“, sagte die zuständige Beigeordnete in Rotterdam, Roos Vermeij. „Aber wie das jetzt in der Praxis läuft, ist total nervig.“ Die Stadt gönne zwar den neuen Unternehmen ihre Einkünfte, sagte sie. „Aber vor allem gönnen wir Rotterdamern schöne Einkaufsstraßen ohne Belästigungen.“
Nach Ansicht der Behörden geht es bei den Dark Stores nicht um Supermärkte, vielmehr seien es Distributionszentren. Und die dürfe man aus Wohngebieten fernhalten. In den Niederlanden gibt es immer mehr Schnell-Lieferdienste. Bisher nutzen einer Marktanalyse vom vergangenen Sommer zufolge gut vier Prozent der 18- bis 34-Jährigen den Service.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.