Abgänge in Tirol

Glück bei Lawinen, weil Arm oder Kopf herausragten

Tirol
03.02.2022 22:03

Zu weiteren Lawinen in Tirol wurden am Donnerstagabend Details bekannt: Lebend, in einem Fall sogar unverletzt, konnten zwei Lawinenopfer in Tirol aus den Schneemassen ausgegraben werden, die sie mitgerissen hatten. Glück im Unglüch hatten laut Polizei dabei ein Norweger und ein Österreicher. Schon zuvor hatte ein Lawinenabgang am Glungezer Einsatzkräfte beschäftigt, andere Vorfälle verliefen glimpflicher.

Gegen 10 Uhr verließen im Skigebiet Sölden zwei norwegische Skifahrer im Bereich Gaislachkogel die gesicherte blaue Piste und fuhren in den freien Skiraum ein. Dabei löste sich auf einer Seehöhe von ca. 2200 Meter in etwa 37 Grad steilem Gelände eine etwa 100 Meter breite und 50 Meter lange Schneebrettlawine. Der voranfahrende Skifahrer wurde von den Schneemassen mitgerissen und gänzlich verschüttet. Weil jedoch ein Arm des Verschütteten noch aus dem Lawinenkegel ragte, konnte ihn sein 20-jähriger Begleiter sofort lokalisieren und unverletzt ausgraben.

Trotz der großen Lawinengefahr fahren immer wieder Wintersportler ins freie Gelände ein. (Bild: zVg)
Trotz der großen Lawinengefahr fahren immer wieder Wintersportler ins freie Gelände ein.

Pitztal: Kopf ragte noch heraus
Geringfügig weniger Glück hatte gegen 14 Uhr ein 32-jähriger Österreicher im Skigebiet „Rifflsee“ im Pitztal. Er wurde im Bereich der „Mutterrinne“ auf einer Seehöhe von  1.800 Metern in einem etwa 35 bis 40 Grad steilen Gelände von einer Lawine 100 Meter mitgerissen und teilweise verschüttet. Sein Kopf ragte noch aus dem Schnee, er konnte von seinem Begleiter bis zum Eintreffen der Rettungskräfte ausgegraben werden. Laut Erstdiagnose am Unfallort wurde der Mann allerdings im Bereich des Brustkorbes schwer verletzt und musste mit dem Notarzthubschrauber in das Krankenhaus Zams geflogen werden.

21-Jähriger außerhalb des Skigebiets Oetz verschüttet
Gegen 13 Uhr fuhr ein 21-jähriger Österreicher im Skigebiet Oetz-Hochoetz im freien Schigelände ins so genannte „Lawinental“. Er war allein unterwegs und war mit Lawinenrucksack (Airbag, ABS) und Lawinennotfallausrüstung ausgestattet. Kurz nachdem er um 13:15 Uhr in den ca. 33 Grad steilen Nordwesthang eingefahren war, löste sich ein ca. 40 Meter breites Schneebrett und „spülte“ den Schifahrer 100 Meter talwärts. Er kam dabei zu Sturz und wurde von den Schneemassen teilverschüttet. Der Skifahrer blieb unverletzt und konnte sich selbstständig befreien. Der Lawinenabgang wurde von einem Liftangestellten beobachtet und es folgte eine große Suchaktion, weil weitere Verschüttete zunächst nicht ausgeschlossen werden konnten.

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