Das Frühjahr naht, und leise keimt die Hoffnung. Geweckt von Experten. Die Pandemie könnte bald zu Ende sein.
Der deutsche Starvirologe Christian Drosten hält angesichts von Omikron fest: Ein vollständiger Impfschutz sei die ideale Voraussetzung, um bei einer Infektion eine äußerst starke Immunität zu entwickeln, ohne „dabei schwere Verläufe in Kauf nehmen zu müssen“.
Wer diesen Weg gegangen sei, „der ist irgendwann über Jahre immun und wird sich nicht wieder reinfizieren.“
Omikron als „Ausstiegsszenario aus der Pandemie“
Auch in Österreich vernimmt man positive Signale. Virologe Norbert Nowotny sieht in Omikron gar ein „Ausstiegsszenario aus der Pandemie“. Omikron sei auf dem Weg zu einem saisonalen Virus.
Schlimmstenfalls könne noch eine Variante auftauchen, die vermehrt zu Krankheitsfällen führt. „Das ist aber nicht im Sinn des Virus. Das will ansteckender werden. Und Omikron ist genau das. Ansteckender, aber mildere Verläufe.“ In weiterer Folge würde man einmal im Jahr eine Auffrischungsimpfung brauchen. „Aber wir kommen gut geschützt durch Herbst und Winter.“
Ich erwarte Entspannung zu Ostern. Wir brauchen noch höhere Impfquoten. Die neue Variante ist viel ansteckender.
Deutschlands Chefvirologe Christian Drosten
Omikron ist das Ausstiegsszenario aus der Pandemie. Es ist auf dem Weg hin zu einem saisonalen Virus.
Virologe Norbert Nowotny
Komplexitätsforscher Peter Klimek glaubt nicht, dass es durch die vielen Omikron-Infektionen zum Zusammenbruch im Gesundheitssystem kommt. Ein gewisser Unsicherheitsfaktor jedoch sei BA.2. Die neue Variante. Mittelfristig müsse die Bevölkerung wahrscheinlich nicht mehr im „Dauerkrisenmodus verharren, die Politik aber schon“.
Die Gesellschaft wird wohl nicht mehr im Dauerkrisenmodus sein. Die Politik jedoch müssen wir dort behalten.
Komplexitätsforscher Peter Klimek
Herbst bleibt Hochsaison für das Virus
Auf jeden Fall, so die Fachleute, müsse man auf den Herbst achten. Hochsaison für das Virus. In Wien sieht man die Situation in den Spitälern noch nicht entspannt. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist man zurückhaltender. So bleibt die 2G-Regel in der Gastro.
Versuchslabor Dänemark: Hier gibt es erste wichtige und umfassende Daten zur neuen Omikron-Variante BA.2. Demnach ist die Variante doppelt so infektiös wie das herkömmliche Omikron. Das gilt sowohl innerhalb der Gruppe der Ungeimpften als auch bei Menschen mit Grundschutz und bei Geboosterten. Das Risiko der Weitergabe des Virus ist bei infizierten Ungeimpften ebenfalls stark erhöht, nicht jedoch bei Geimpften und Geboosterten.
„Subtyp hat ein paar PS mehr“
Gute Nachricht: Die neue Variante ist nicht stärker krank machend. In Österreich beträgt der Anteil von BA.2 zurzeit 15 Prozent der Infektionen, mit wöchentlicher Verdoppelung. BA.2 wird also bald auch bei uns die dominante Variante sein. Welche Auswirkungen das haben wird, ist noch ungewiss. Es könnte zu einer Welle in der Welle kommen. Virologe Drosten: „Dieser Subtyp hat ein paar PS mehr.“
Michael Binder, Direktor des Gesundheitsverbundes, glaubt dennoch: „Wir sehen uns mit Omikron am Ende der Pandemie.“ Das Fundament für alle Hoffnungen bleibt wohl unverrückbar: die Impfung.
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