Ukraine-Invasion

USA warnen vor Fake-Video der Russen als Vorwand

Ausland
04.02.2022 10:29

Russland erwägt nach Auffassung der USA mehrere Optionen, um einen Vorwand für eine Ukraine-Invasion zu schaffen. Eine Möglichkeit sei die Produktion eines Propaganda-Videos, für das ein gefälschter Angriff inszeniert würde, sagte ein ranghoher Vertreter der Regierung in Washington am Donnerstag unter Berufung auf US-Geheimdienstinformationen. Inhalt des Films wären die Folgen einer Explosion, und dabei würde Ausrüstung der Ukraine oder verbündeter Nationen zu sehen sein.

Ein solches Video, sollte es veröffentlicht werden, könnte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „den Funken liefern, den er braucht, um Militäreinsätze gegen die Ukraine einzuleiten und zu rechtfertigen“, sagte der US-Regierungsvertreter.

Auf diesem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums veröffentlichten Videobild feuern Panzerhaubitzen der russischen Armee während einer militärischen Übung in der Nähe von Orenburg im Ural. (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Auf diesem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums veröffentlichten Videobild feuern Panzerhaubitzen der russischen Armee während einer militärischen Übung in der Nähe von Orenburg im Ural.

„Wir wissen nicht definitiv, dass dies der Weg ist, den sie einschlagen werden, aber wir wissen, dass dies eine Option ist, die in Betracht gezogen wird“, sagte der stellvertretende US-Sicherheitsberater Jonathan Finer dem Sender MSNBC. Der ranghohe Regierungsvertreter wiederum sagte, dass die USA mit diesen Vorwürfen an die Öffentlichkeit gingen, um Russland davon abzubringen, solche Pläne tatsächlich umzusetzen.

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Wir wissen nicht definitiv, dass dies der Weg ist, den sie einschlagen werden, aber wir wissen, dass dies eine Option ist, die in Betracht gezogen wird.

Stellvertretende US-Sicherheitsberater Jonathan Finer

Russland weist Vorwürfe zurück
Die USA und die NATO auf der einen Seite und Russland auf der anderen werfen sich gegenseitig eine Eskalation der Ukraine-Krise vor. Mit der geplanten Stationierung weiterer US-Truppen in Osteuropa werde die Krise noch verschärft, erklärte das Präsidialamt in Moskau am Donnerstag. Die NATO zeigte sich wiederum besorgt über ein russisches Großmanöver in Belarus, das an die Ukraine grenzt. Den Vorwurf des Westens, eine Invasion vorzubereiten, weist die Regierung in Moskau aber weiterhin zurück.

Russlands Präsident Wladimir Putin (Bild: AFP)
Russlands Präsident Wladimir Putin

Wirbel um geleakte NATO- und US-Briefe
Stattdessen verlangt Russland von den USA und der NATO Sicherheitsgarantien wie etwa die Zusage, dass die Ukraine dem transatlantischen Militärbündnis nicht beitreten wird. Die Allianz lehnt dies ab. Für Wirbel hat die Veröffentlichung von Auszügen aus den geheimen Antwortschrieben der NATO und der USA an Russland durch eine spanische Zeitung. „El Pais“ hatte unter Berufung auf vertrauliche Dokumente berichtet, die USA seien zu Gesprächen mit Russland über einen Verzicht auf Truppen- und Raketen-Stationierungen in der Ukraine bereit. Die USA würden auf landgestützte Raketen oder Kampftruppen dort verzichten, wenn Russland dies ebenfalls tue, berichtete das Blatt. Zudem könne über die Begrenzung von US-Atomwaffen in Ost-Europa gesprochen werden.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg (Bild: AP)
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg

Die USA warfen nach der Veröffentlichung dem Kreml vor, die Informationen an die Presse weitergeleitet zu haben. Das Dementi aus Moskau folgte auf dem Fuße: Entsprechende Vorwürfe der amerikanischen Staatssekretärin Victoria Nuland gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass seien verblüffend, erklärte die russische Botschaft in den USA am Freitag. Die USA sollten „sich lieber auf den Kern der russischen Bedenken konzentrieren, statt sich an Verschwörungstheorien zu beteiligen“.

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