Einsatz in Sölden

Lawine auf Skipiste: Fünf Verschüttete geborgen

Tirol
04.02.2022 12:40

Im Bereich des Rettenbachtals im Tiroler Sölden ist Freitagmittag eine Lawine offenbar auf eine Skipiste abgegangen. Im Rahmen einer großen Suchaktion waren Bergretter und mehrere Hubschrauber vor Ort. Fünf Verschüttete wurden lebend geborgen. Im Zillertal endete ein Lawinenabgang im freien Skiraum angeblich glimpflich.

Gegen 11.25 Uhr fuhren insgesamt sieben Wintersportler (ein 23-jähriger Däne, ein 31-jähriger Deutscher, ein Schwede im Alter von 33 und zwei Schwedinnen im Alter von 31 und 30 Jahren) in zwei Gruppen (3er und 4er-Gruppe) im freien Schiraum am Gaislachkogel vom sogenannten Roten-Karle in Richtung Rettenbachtal ab. Während der Abfahrt löste sich eine Schneebrettlawine, von der fünf Personen der abfahrenden Gruppen erfasst, mitgerissen und verschüttet wurden. Die Lawine verschüttete in der Folge die Piste Nr. 30 auf einer Breite von rund 100 Metern mehrere Meter hoch.

(Bild: zoom.tirol)

Ein Verschütteter ausgegraben
Im Anschluss fand ein Großeinsatz der Rettungsmannschaften (Bergrettung, Pistenrettung, Lawinenhundeführer, Hubschrauber und Alpinpolizei) statt. Die von der Lawine erfassten Personen konnten zum Teil die Lawinenairbag-Rucksäcke auslösen und wurden nicht gänzlich verschüttet. Eine Person wurde vollständig verschüttetet und musste von den Einsatzkräften ausgegraben werden. Nach der Versorgung vor Ort wurden die betroffenen Wintersportler der ärztlichen Versorgung zugeführt.

(Bild: zoom.tirol)

Weitere Suche im Pistenbereich
Weil zum Zeitpunkt des Lawinenabganges die Piste Nr. 30 offen war, konnten verschüttete Personen im Pistenbereich nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grunde wurde der Lawinenkegel durch die Einsatzkräfte mehrfach abgesucht, weitere Personen waren aber nicht betroffen.

Lawinenabgang auch im Zillertal
Quasi zeitgleich ereignete sich auch im Tiroler Zillertal ein Lawinenabgang. Gegen 11.45 Uhr sei es in Grubach im freien Skiraum des Skigebietes Kaltenbach zu einer von Variantenfahrern selbst ausgelösten Lawine gekommen. Zwei Personen wurden teilverschüttet und konnten sich mithilfe einer weiteren Person selbst aus den Schneemassen befreien. „Der Lawinenkegel wurde mit einem Einsatzhubschrauber abgeflogen, weitere Verschüttete können ausgeschlossen werden“, hieß es.

Weiterer Verletzter in Lermoos
Gegen 11.45 Uhr fuhren zwei Deutsche im Alter von 31 und 33 Jahren in Lermoos von der Grubigsteinbahn ins Gartnertal und in der Folge in eine steile Rinne ein, wobei sie ein Schneebrett auslösten. Die beiden Männer wurden mitgerissen. Der 33-Jährige konnte sich selbst aus der Lawine befreien und dem 31-Jährigen, der mit schweren Verletzungen an einem Baum hängengeblieben war, Erste Hilfe leisten. Der 31-Jährige wurde mit einem Rettungshubschrauber geborgen und in die Klinik Murnau geflogen. Der 33-Jährige wurde leicht verletzt.

Ischgl: Zum Glück nur hüfthoch verschüttet
Im Skigebiet Ischgl fuhren drei Isländer von einer Bergstation in den freien Schiraum. Snowboarder (51) und ein Skifahrer (52) fuhren in den rund 30 Grad steilen Nord-Osthang, welcher bereits schwach verspurt war, ein. Nach wenigen Schwüngen löste der Snowboarder eine Schneebrettlawine aus. Von dieser wurde er ca. 120 Meter weit mitgerissen. Beim Stillstand der Lawine war er hüfthoch verschüttet, jedoch unverletzt. Er konnte sich selbstständig aus den Schneemassen befreien. Ein Einsatz konnte nach kurzer Zeit abgebrochen werden.

Fieberbrunn: Sprachbarriere löste Sucheinsatz aus
Vier Snowboarder aus Ungarn (43, 41, 39 und 31) fuhren nach einem Fußmarsch auf die Rabenköpfe in Fieberbrunn in den Nordhang ein. Etwa 50 Meter unterhalb des Gipfels zogen drei der vier Sportler jedoch ihre Snowboards aus und stiegen wieder in Richtung Gipfel auf. Der 41-Jährige fuhr jedoch weiter und kurz darauf löste sich unmittelbar unter ihm ein riesiges Schneebrett von 400 Metern Länge und rund 200 Metern Breite. Der Mann wurde von der Lawine nicht mitgerissen. Er fuhr aber auf dem Lawinenkegel ab und meldete den Lawinenabgang an der Mittelstation. Aufgrund sprachlicher Barrieren war die Kommunikation nur sehr schwer möglich und so wurde ein Sucheinsatz ausgelöst. Dabei wurde der komplette Lawinenkegel lückenlos abgesucht. Zudem kam ein Hubschrauber zum Einsatz. Gegen 16.20 Uhr meldeten sich die vier Snowboarder erneut bei der Mittelstation, da sie mitbekommen hatten, dass eine größere Suchaktion im Gange war. Sie konnten die Situation aufklären.

 

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