„Die Hundezüchterin ging im eigenen Haus nur mit Gummistiefeln herum, es gab keinen sauberen Platz, alles war verdreckt“, berichtet die Amtstierärztin. Der Grund: Unfassbare 132 Chihuahuas tobten durch die Räume, viele waren trächtig, weitere 45 Hunde wurden nach der Rettung der Hundemeute in Niederösterreich geboren.
Wie konnte es so weit kommen? Das ist die Frage im Prozess wegen Tierquälerei gegen die Züchterin im Landesgericht Krems. „Ich war völlig überfordert“, jammert die Angeklagte (56). Sie hatte im Jahr 2017 13 Hunde von einer aufgelösten WG übernommen. „Als die Pandemie begann, war ich als Pflegerin ständig im Einsatz und hatte keine Zeit, mich um die Tiere zu kümmern“, sagt die Angeklagte.
„Habe versucht, die Tiere zu trennen“
„Warum haben Sie nichts getan, damit das nicht eskaliert?“, will die Richterin wissen. Angeklagte: „Explodiert ist das erst in den letzten Monaten. Ich habe versucht, die Tiere zu trennen, aber das ist mir zuletzt nicht mehr gelungen.“ Die Folge: Ständig waren die Muttertiere trächtig, denn sterilisiert war keines.
Im August 2021 erstattete ein Nachbar Anzeige, die Amtstierärztin fand erschreckende Zustände: „Die Tiere waren unterernährt und verschreckt. Nur der eigene Hund war gut gepflegt.“
Da die Frau nur eine „Hobby-Zucht“ und keine gewerbliche angemeldet hatte, gab es keine Nachschau der Behörde. Die sechs Monate bedingt nimmt die Angeklagte sofort an.
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