Ausgleich gefordert

Seniorenverband warnt: Pensionisten geht Geld aus

Kärnten
05.02.2022 06:50
Die Pensionistenvertreter schlagen Alarm: Die höchste Inflation seit 1984 treffe vor allem die Senioren hart. Weil in den vergangenen Monaten vieles teurer geworden sei, könnten sich einige kaum noch das Notwendigste leisten.

Manfred Mertel ist Vorsitzender des Pensionistenverbands Klagenfurt und kennt die Sorgen der älteren Menschen: „Es gibt sogar Betroffene, die täglich abwägen müssen, wofür sie das Geld am nächsten Tag ausgeben – für Essen oder Brennstoff. Für beides reicht ihr Geld einfach nicht. Und dieser Gedanke ist unerträglich. Denn das passiert schließlich Leuten, die unser Land aufgebaut haben.“

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Es muss dringend Hilfe für Menschen her, die unser Land aufgebaut haben. Durch die hohen Energie- preise nimmt der Staat ja sehr viel ein.

Philip Kucher, Nationalratsabgeordneter, SP

Ausgleich zur Inflation gefordert
Die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise hätten viele der 150.000 Pensionisten in Kärnten in eine missliche Lage gebracht. „Die Inflation ist mittlerweile auf unglaubliche 5,1 Prozent geklettert, die Pensionen wurden aber nur um 1,8 Prozent erhöht. Eine Anpassung wäre also dringend notwendig“, meint Mertel.

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Die Regierung muss in die Gesundheit der älteren Menschen investieren. Da gehören Wärme und eine gesunde Ernährung auch dazu.

Manfred Mertel, Vorsitzender des Pensionistenverbands

Winterzuschuss und Kaufkrafthunderter erwünscht
Wie berichtet, fordern Seniorenvertreter für jeden Haushalt 300 Euro Winterzuschuss und einen Kaufkrafthunderter. „Kein einziges Seniorenanliegen wurde in den vergangenen Monaten positiv behandelt. Weder die Senioren-Card für kostenlose Mobilität noch Outdooranlagen für die Fitness. Wir müssen die Senioren agil halten, um die Wirtschaft zu beleben. Kranke Senioren kosten viel Geld. Die Hilfe der Regierung muss direkt zu den Personen kommen, nicht in Strukturmaßnahmen fließen.“

DAS ALLES IST TEURER GEWORDEN

  • Heizöl, Kraftstoffe: + 38 Prozent
  • Verkehr: + 13,2 Prozent  
  • Strom, Gas und andere Brennstoffe: + 11 Prozent  
  • Gemüse: + 9,9 Prozent  
  • Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke: + 5,9 Prozent  
  • Bekleidung und Schuhe: + 5,5 Prozent  
  • Freizeit, Unterhaltung, Kultur: + 5,2 Prozent  
  • Möbel, Geräte, Haushaltszubehör, Leuchten: + 4,3 Prozent  
  • Dienstleistungen, andere Waren: + 4 Prozent  
  • Beherbergung, Gaststätten: + 4 Prozent  
  • Wohnung, Wasser: + 3,7 Prozent

Der Klagenfurter SP-Stadtchef Philip Kucher will im Nationalrat das Thema ansprechen: „Die Einnahmen des Finanzministers steigen bei diesen hohen Energiekosten enorm, die Regierung muss den Leuten etwas zurückgeben. Was für Großkonzerne möglich ist, sollte eigentlich auch für ältere Mitmenschen gelten.“

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