Gleich ob Ronaldo, Usain Bolt oder Benni Reich - fachkundige Kommentare zur Sport-Elite gibt oft ein Vorarlberger ab: ORF-Landesstudio-Sportchef Thomas König.
Dass ihm einmal über zwei Millionen Menschen zuhören werden, hatte er sich wohl nicht gedacht, als er sein Jus-Studium begann. Und es war auch kein Sensationsprozess, sondern das Spiel Österreich gegen Italien bei der letzten EM, das Thomas, inzwischen einer der Top-Sportkommentatoren des Landes, moderierte.
Aber von vorne: Schon als Jugendlicher war der großgewachsene Dornbirner sportbegeistert, betrieb wettkampfmäßig Tennis, Handball sowie Leichtathletik und hielt als Speerwerfer sogar den Vorarlberger Rekord. „Als mich ein Freund fragte, ob ich es nicht als Sportredakteur bei der Kronenzeitung versuchen möchte, habe ich zugestimmt.“ Bald war klar: Hier hatte jemand seine wahre Bestimmung gefunden. 1994 wechselte Thomas zum ORF, bei dem er sein Lebensmotto „Der Weg ist das Ziel“ in die Tat umsetzte. „Ich habe viele Sportarten betreut und das Handwerk von der Pike auf gelernt, etwa wenn es darum ging, hurtig und ohne vorgegebenes Skript aktuelle Spielberichte fürs TV zu basteln“, erinnert sich der 57-jährige an seine Anfänge beim Staatssender.
Seine Nagelprobe - die Livemoderation des Eishockey-Hits VEU Feldkirch gegen Dynamo Moskau am 25. Jänner 1998 - bestand er mit Bravour und so wurde man auch in Wien auf Thomas aufmerksam. „Kannst du französisch?“, fragte ihn Ex-Sportchef Hans Huber. „Oui, oui“, antwortete Thomas frech und kam so zu seinem ersten Auslandeinsatz bei der Fußball-WM 1998 in Frankreich, wo er als Assistent von Robert Seeger „unglaublich viel gelernt“ hat. Der Rest ist Geschichte: Dank der Moderation von über 600 Live-Spielen, darunter je zwei EM- und WM-Finals, zahlreichen Alpin-Skirennen, oft gemeinsam mit Ex-Skistars, und mehreren Olympischen Spielen wurde er zu einer der bekanntesten Stimmen des Landes. Sein „Das gibt’s doch gar nicht!“ erschallt auch heute noch regelmäßig aus den TV-Geräten.
Ich habe viele Sportarten betreut und das Handwerk von der Pike auf gelernt, etwa wenn es darum ging, hurtig und ohne vorgegebenes Skript aktuelle Spielberichte fürs TV zu basteln.
Thomas König
Doch so weitgereist er mittlerweile auch ist, hat der zweifache Vater seine Erdung seit jeher im Ländle. Seit 2005 ist Thomas Sportchef des ORF-Landesstudios und fiebert bei heimischen Wettbewerben genauso mit wie bei Spielen der Champions-League. „Ich bin nach wie vor voller Enthusiasmus dabei, nicht zuletzt beim lokalen Sport. Alles andere würde die Leute sofort merken“, so der passionierte Taucher, der auch abseits der eigenen Beiträge im Fernsehen das Sportgeschehen verfolgt. Bei den jüngst begonnenen Winterspielen in Peking ist Thomas übrigens nicht dabei. Der Grund: die beginnende Fußball-Saison. Und ohne seine Stimme ist die ja nur schwer vorstellbar
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