Das olympische Spektakel im fernen China begann gut für Österreich: Eine sensationelle Bronzemedaille im Langlauf für Teresa Stadlober war der Auftakt, heute und in den nächsten Tagen hoffen wir auf noch mehr Edelmetall. Doch neben den sportlichen Leistungen ist politisch drum herum alles andere als olympische Einigkeit angesagt. „Chinas Chef Xi Jinping und Wladimir Putin in Peking als gemeinsame Schutzgötter des olympischen Friedens: Den alten Griechen bleibt doch wirklich nichts erspart!“, meint deshalb Außenpolitik-Doyen Kurt Seinitz. Denn der internationale Chor der Medienkommentatoren stampft die Winterspiele in Peking in Grund und Boden; etwa: „In jeder Minute der Wettbewerbe wird ein Häftling gefoltert.“ Politiker donnern: „Diese Olympiade in China hätte nie stattfinden dürfen!“ Stimmt. Aber das hätte man sich früher überlegen müssen, als noch Zeit genug war. Damals, als all die nationalen (!) Delegierten des Internationalen Olympischen Komitees diese Spiele an Peking verkauft hatten. So wie vorher an Sotschi. Münchens Olympiabeauftragter hatte zu wenig Trinkgelder geboten.
Die olympischen Werte wurden und werden - so Seinitz - von der Politik in den Schmutz gezogen und von Sportbonzen verraten. Doch gerade jetzt in Peking den Athleten den moralischen Rucksack aufzubürden und ihnen die Freude am Sport zu vergällen, ist höchst unfair. Moment! Es sind Spiele der Sportler! Auf diesen Höhepunkt ihres Lebenswegs haben sich die Olympioniken mühsam vorbereitet. Lasst sie bitte jetzt mit politischem Geschwätz in Ruhe. Das haben sie nicht verdient. Deshalb fragt Seinitz: „Darf so etwas wie Freude an diesen olympischen Spielen überhaupt noch aufkommen? Oder ist das schon politisch nicht mehr korrekt?“
Einen guten Tag!
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