Am Freitag vor zehn Jahren starb Bauer Josef Marth aus Serfaus im Tiroler Oberland. Mit seinem Erbe baute der Verein „Kindern eine Chance“ eine Schule und einen Kindergarten im afrikanischen Uganda.
Im Jahr 2012 verunglückte ein Bauer aus Tirol im Stall. Als ihn die Sanitäter zum Rettungswagen getragen haben, sollen die Tiere traurig gebrüllt haben, erzählte man sich. Wenig später verstarb der Oberländer.
Geld gespendet
Sein Geld vererbte er mehreren gemeinnützigen Organisationen. Unter anderem dem Verein „Kindern eine Chance“, der durch Marths Vermächtnis eine Schule, einen Kindergarten und ein Bildungszentrum im afrikanischen Uganda bauen konnte.
Allein diese warme Jause, das ist ein Maisbrei, reicht schon als Motivation aus, dass die Kinder viel, viel häufiger in die Schule kommen.
Vereinsobmann Stefan Pleger
Noch heute, acht Jahre nach Baubeginn, kann die tägliche Jause für die Kinder von Marths Geld finanziert werden: „Allein diese warme Jause, das ist ein Maisbrei, reicht schon als Motivation aus, dass die Kinder viel, viel häufiger in die Schule kommen“, erzählt Vereinsobmann Stefan Pleger gegenüber der „Krone“.
Das Ziel der Bildungseinrichtung ist einerseits akademische Bildung. Worauf man aber außerdem viel Wert lege, seien landwirtschaftliche Fähigkeiten. „Damit sich die Menschen auch im ländlichen Raum einen Lebensunterhalt verdienen können“, sagt Pleger. Dafür ziehen die Kinder in eigenen Kleingärten ihre Pflanzen groß.
Im Bildungszentrum können die Jugendlichen unterschiedliche handwerkliche Berufe erlernen: von Brunnenbau, Technik, Schneidern bis zum Hairstyling.
Bescheiden und fleißig
In Serfaus kannte man „Seppl“ Marth als einen, der bescheiden lebte, hart arbeitete und jeden Sonntag die Messe besuchte. Sein ganzes Leben hat er in Serfaus verbracht und nie geheiratet. Nach seinem Tod ermöglichte er Kindern und Jugendlichen mit seinem Erbe eine Ausbildung. Kindern, die er nie kennengelernt hat. In einem Land, das er selbst nie besucht hat.
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