40.935 Wahlberechtigte entscheiden am 27. Februar in den 33 Osttiroler Gemeinden, wie es politisch weitergeht. Die Auswahl auf den Stimmzetteln ist mitunter begrenzt. Die ÖVP will die rote Festung Lienz zurückerobern.
Der Bezirk Lienz gilt als Hochburg der ÖVP, wenngleich bei den wenigsten Listenbezeichnungen die drei Buchstaben zu finden sind. Ein Beispiel wäre die „Gemeinschaftsliste Sillian“ mit BM-Kandidat Franz Schneider. Dieser übernahm die ÖVP-Liste von Peter Duracher. „Es soll um die Gemeinde gehen, da sind parteiliche Befindlichkeiten nicht so wichtig“, so seine Herangehensweise. Er möchte damit BM Hermann Mitteregger ablösen.
Gleich drei Bürgermeisterinnen könnte es ab dem 27. Februar in Osttirol geben. Mit Elisabeth Blanik in Lienz und Erika Rogl in Kals wollen zwei Amtierende ihren Platz behaupten. In Matrei übernimmt Elisabeth Mattersberger die Liste von Langzeitbürgermeister Andreas Köll und tritt nach 25 Jahren als Vize an die Spitze. Sie muss sich gegen Raimund Steiner (Liste Matrei) durchsetzen.
Lienzer Gemeinderat wird bunter werden
Neben Amtsinhaberin Blanik (SPÖ) rittern sieben weitere Listen um die 21 Mandate in der Liebburg in Lienz. Den Posten streitig machen wollen ihr vor allem die VP mit Alexander Kröll und überraschenderweise auch Tourismus-Chef Franz Theurl mit seinem neu formierten „Team Lienz“. Gleich fünf Kandidaten stellen sich in der Bezirkshauptstadt der Wahl zum Stadtoberhaupt. Dass es, nicht zuletzt durch das Antreten von Theurl, zu einer Stichwahl kommen könnte, gilt als wahrscheinlich.
Erstmals auf dem Stimmzettel zu finden sind die NEOS sowie die impf- und Coronamaßnahmen-kritische MFG. Die FPÖ wird nur in Lienz antreten. NR Gerald Hauser zog sich nach der verlorenen Stichwahl vor sechs Jahren in St. Jakob aus der Lokalpolitik zurück. Die Grünen wollen es mit Gerlinde Kieberl in Lienz erneut wissen.
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Sonnenstadt entgegen dem Osttiroler Trend
Während in Lienz der Wahlzettel üppiger ausfällt als vor sechs Jahren, sieht es in anderen Gemeinden düster aus. Mit wenigen Ausnahmen, wie etwa in St. Veit i. D., wo dieses Mal sogar vier Fraktionen auf Stimmfang gehen, kamen im Vergleich zu 2016 in kaum einer Gemeinde Listen hinzu – von Bürgermeisterkandidaten ganz zu schweigen. Politikverdrossenheit oder fehlendes Interesse sind die Hauptgründe. So bleibt es etwa in Schlaiten oder Lavant bei nur einer Liste.
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