Mit virtuellem Kapperl

Ubisoft versucht, Entwickler für NFT zu begeistern

Spiele
07.02.2022 12:55

Der französische Gaming-Konzern Ubisoft meint es ernst mit seinen umstrittenen Blockchain-Besitzurkunden für virtuelle Gegenstände in Videospielen. Obwohl Ubisoft bei Spielern und sogar den eigenen Entwicklern Kritik erntete, wird das NFT-Geschäft weiter vorangetrieben. Während man den Spielern attestierte, die Idee nicht verstanden zu haben, wirbt man bei den Entwicklern mit einem virtuellen Kapperl, selbstverständlich mit NFT-Zertifikat, um Unterstützung.

Das berichtet „Kotaku“ unter Berufung auf Ubisoft-Insider. Diese steckten dem Magazin, dass das Management nach den intern wie extern auffallend negativen Reaktionen auf seine NFT-Geschäftspläne Workshops ins Leben gerufen habe, bei denen die Entwickler von „Ghost Recon Breakpoint“ - das erste Ubisoft-Game mit NFT-Inhalten - für die Blockchain-Besitzurkunden begeistert werden sollen.

Als besonderes Zuckerl hätten Teilnehmer dieser Workshops ein virtuelles Kapperl mit NFT-Zertifikat erhalten, erzählen Insider. Ob das die Meinung der Entwickler ändert, bleibt abzuwarten: Viele hätten schlicht „keine interessanten Design-Möglichkeiten“ im Zusammenhang mit NFTs gesehen. Ideen des Managements wie beispielsweise über mehrere Spiele hinweg nutzbare virtuelle Jacken seien schwierig umsetzbar und nur bedingt nützlich, denken die Programmierer.

Spieler sehen NFTs äußerst skeptisch
Sogenannte NFTs werden in der Gaming-Branche äußerst kontrovers diskutiert. Spieleverleger wittern in den Blockchain-Besitzurkunden ein großes Geschäft und glauben, das lukrative, aber längst nicht bei allen Spielern beliebte Geschäft mit digitalem Krimskrams wie Waffen-Skins, virtueller Kleidung und anderen kosmetischen Dingen auf eine neue Stufe heben zu können. Von In-Game-Shops in 70-Euro-Vollpreisspielen gebeutelte Spieler befürchten hingegen Geldmacherei ohne Mehrwert.

Ubisoft ist ein Vorreiter bei NFT-Inhalten im Gaming-Bereich: Der Publisher preschte Ende 2021 als eines der ersten Gaming-Unternehmen mit seinem NFT-Marktplatz „Quartz“ vor - und zog sich damit einen gehörigen Shitstorm seitens der Spieler zu. Ubisoft ruderte jedoch nicht zurück, ein hochrangiger Manager erklärte später, die Kritiker hätten die Vorzüge der Technologie schlicht nicht verstanden.

Auch andere große Player der Gaming-Branche - zuletzt etwa „Worms“-Entwickler Team 17 - kündigten nach Ubisoft NFT-Pläne an, ruderten aber angesichts der massiven Kritik wieder zurück.

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