Nach Polen verlegt
USA: Truppenlandung kein Kriegssignal an Russland
Die USA entsenden mitten im Ukraine-Konflikt Verstärkungstruppen nach Osteuropa. Am Sonntag sind weitere Soldaten im Südosten Polens gelandet (siehe Video oben). Trotz der Entsendungen betonen die USA, keinen Krieg mit Russland anfangen zu wollen. Präsident Joe Biden habe deutlich gemacht, dass man keine Truppen schicke, um „einen Krieg mit Russland in der Ukraine zu führen“, sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan am Sonntag. Im Kriegsfall stellte er ein Ende der Pipeline Nord Stream 2 in den Raum.
„Wir haben Truppen nach Europa geschickt, um NATO-Gebiet zu verteidigen“, erklärte Sullivan gegenüber dem Sender Fox News. Eine militärische Eskalation und eine Invasion in der Ukraine halte er dennoch für „jederzeit möglich“, sagte er in einem weiteren Interview mit NBC. „Wir glauben, dass die Russen in der Lage sind, eine bedeutende Militäroperation in der Ukraine durchzuführen. Wir haben hart daran gearbeitet, eine Antwort vorzubereiten.“
Laut dem polnischen Verteidigungsminister Marius Blaszczak soll das Kontingent von 1700 Soldaten im Land die Ostflanke der NATO verstärken. Die ersten Truppen waren bereits am Samstag in dem osteuropäischen Staat gelandet.
Tausende Soldaten in Osteuropa
Washington hatte vergangene Woche die Entsendung von 2000 zusätzlichen Soldaten nach Polen und Deutschland angekündigt. 1000 bereits in Deutschland stationierte US-Soldaten sollen nach Rumänien verlegt werden. Die neuen US-Truppen kommen zu den 8500 Soldaten hinzu, die Biden bereits Ende Jänner in Alarmbereitschaft versetzt hatte.
Russland hat nach westlichen Angaben mehr als 100.000 Soldaten samt schwerem Gerät an der ukrainischen Grenze zusammengezogen. Der Westen befürchtet deshalb einen russischen Angriff auf das Nachbarland. Russland weist die Vorwürfe zurück und gibt zugleich an, sich von der NATO bedroht zu fühlen. Putin verlangt Sicherheitsgarantien vom Westen, unter anderem ein Ende der NATO-Osterweiterung, was die westlichen Partner ablehnen.
Bei Invasion „wird Nord Stream 2 nicht weitergeführt“
Im Falle einer russischen Invasion in der Ukraine drohten die Vereinigten Staaten zudem mit dem Aus für die deutsch-russische Gaspipeline Nord Stream 2. „Wenn das geschieht, wird Nord Stream 2 nicht weitergeführt“, erklärte Sicherheitsberater Sullivan. Dieses Thema wird wohl auch am Montagabend besprochen werden, wenn Deutschlands Kanzler Olaf Scholz (SPD) seinen Antrittsbesuch bei US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus in Washington absolviert. Im Vorfeld hatte Scholz zu einem Pipeline-Stopp lediglich gesagt, dass „alle Optionen auf dem Tisch“ liegen würden.
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