Profit-Shifting - also die Strategie von international tätigen Konzernen, ihre Gewinne ins Ausland zu verschieben, um Steuern zu vermeiden - kostet den österreichischen Staat Jahr für Jahr eine Menge an Steuereinnahmen. Im Vorjahr waren es rund 1,2 Milliarden Euro, berichtete das Momentum Institut am Montag. Das meiste Geld wird demnach in die Benelux-Staaten, nach Irland und in die Schweiz verschoben.
„Ohne Gewinnverschiebungen hätte der Staat eigentlich rund zwölf Milliarden Euro an Körperschaftsteuern (KöSt) einnehmen sollen. Tatsächlich in der Staatskasse gelandet sind davon allerdings nur 10,8 Milliarden Euro“, hieß es seitens des sozialliberalen Momentum Instituts anlässlich des „Corporate Tax Refusal Day“ am Dienstag.
Zu einem Gutteil bleiben die verschobenen Gewinne in Europa. Das meiste fließt laut der Studie in die Benelux-Staaten ab (535 Mio. Euro), aber auch Irland (238 Mio. Euro) und die Schweiz (199 Mio. Euro) sind beliebte Auslagerungs-Ziele für Unternehmensgewinne. In Länder außerhalb Europas fließen rund 112 Mio. Euro ab.
Die Praxis der Gewinnschiebung sei nicht per se illegal, dennoch gehen den Staaten dadurch hohe und tendenziell steigende Unternehmenssteuer-Einnahmen verloren. Denn die Einnahmen aus der KöSt werden mit den steigenden Unternehmensgewinnen stetig mehr, trotz Reduktionen im Steuersatz, so das Institut. Im ersten Corona-Krisenjahr 2020 flossen 770 Millionen Euro an KöSt ins Ausland.
Mehr Transparenz wäre wichtig
Um diese Praktik der Unternehmen zu verhindern, wäre mehr Transparenz wichtig. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leiste das geplante Country-by-Country-Reporting der OECD, also die verpflichtende länderweise Zuordnung und Veröffentlichung von Umsatz-, Gewinn- und Beschäftigtenzahlen für jeden Konzern. Eine weitere Option wäre laut Momentum auch eine umsatzorientierte Steuer oder eine Gesamtkonzernbesteuerung.
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