In Österreich hat im vergangenen Jahr überraschend der Fiat 500 die Zulassungsstatistik dominiert. Mit 6477 verkauften Einheiten verwies er den Skoda Octavia (6233) auf Platz zwei. Der VW Golf landete mit 4816 Stück schon beinahe abgeschlagen auf Rang drei. Insgesamt wurden in der EU gut 9,7 Millionen Autos neu zugelassen. Was fahren denn nun unsere europäischen Mitbewohner hauptsächlich?
Türkei:
Der kränkelnde Markt am Bosporus: Die Pkw-Neuzulassungen in der Türkei haben sich seit Beginn der Wirtschafts- und Währungskrise im Jahr 2019 halbiert. Das dürfte auch die Feiern bei Fiat beeinträchtigen, die mit dem Tipo - vor Ort Egea genannt - erneut mit 71.741 Neuzulassungen den Bestseller stellen. Es folgen Toyota Corolla (41.721 Einheiten) und Renault Clio (36.444 Einheiten).
Schweden:
Wie in einem Land mit starker Autoindustrie üblich, landet auch in Schweden ein heimisches Produkt an der Spitze der Zulassungs-Charts. Im Fall der Skandinavier ist es der 14.916-mal verkaufte Volvo S60/V60, eine klassische Limousine beziehungsweise ein klassischer Kombi. Auf den Plätzen folgen mit Volvo XC40 (12.242 Einheiten) und XC60 (11.943 Einheiten) zwei SUV.
Russland:
Von den alten Ostblock-Modellen hat sich Lada längst gelöst. Die neuen Pkw der Renault-Tochter sind deutlich moderner und attraktiver, wirklich erfolgreich aber nur im Heimatland. Nummer eins ist der Kleinwagen Vesta mit 113.698 Neuzulassungen vor dem etwas größeren Granta (111.430 Einheiten) und dem Kleinwagen Kia Rio (82.941 Einheiten).
Polen:
Polen ist fest in Toyota-Hand: Drei der erfolgreichsten Modelle stammen von der japanischen Marke. An der Spitze der Bestsellerliste fährt der 22.096-mal verkaufte Corolla. Es folgen der Kleinwagen Yaris (14.482) und der Skoda Octavia (13.116). Als dritter Toyota liegt das Kompakt-SUV RAV4 auf Rang fünf (10.993).
Frankreich:
In der Grande Nation regiert seit jeher der Kleinwagen. Im vergangenen Jahr allerdings erstmals seit langem nicht der Renault Clio (85.000 Neuzulassungen), sondern der neu aufgelegte Peugeot 208 (88.000 Einheiten). Rang drei geht mit dem Dacia Sandero (77.000 Einheiten) wiederum an den Renault-Konzern.
Großbritannien:
Normalerweise rangiert auf der Insel ein Ford an der Spitze der Bestsellerliste, diesmal war es der Opel Corsa (41.000 Einheiten). Es folgten der Mini (35.000 Einheiten) und die Mercedes A-Klasse (31.000 Einheiten). Der einstige Dominator Ford kam insgesamt nur auf einen Marktanteil von 7 Prozent - was nur noch für den sechsten Platz im Konzern-Ranking reicht, das die VW-Gruppe mit 23 Prozent anführt.
Italien:
Der Stiefel-Staat ist für die Fiat-Gruppe weiterhin eine Bank. Mit dem Lancia Ypsilon (42.000 Einheiten) schaffte es 2021 sogar ein Modell aufs Stockerl, das im Rest der Welt überhaupt nicht mehr angeboten wird. Die beiden Plätze vor dem Lifestyle-Kleinwagen gehen an die technisch weitläufig verwandten Fiat Panda (103.000 Einheiten) und Fiat 500 (45.000 Einheiten).
Spanien:
Lange Zeit dominierten die klassischen Kleinwagen die spanische Bestsellerliste, mittlerweile ist allerdings ein kleiner Crossover die Nummer eins: der Seat Arona (20.000 Einheiten). Rang zwei geht an den eine Klasse größeren Hyundai Tucson (19.000 Einheiten), auf dem dritten Platz landet der Dacia Sandero (18.000 Einheiten).
Belgien:
Auch wenn es in Belgien weder viel Schnee noch Berge gibt, ist das Land ein SUV-Markt. Nummer eins im vergangenen Jahr war der Volvo XC40 (9.000 Einheiten), Nummer zwei der Hyundai Tucson (7.000 Einheiten) und Nummer drei der BMW X1 (6.000 Einheiten). Damit ist Belgien eines der wenigen Länder, in denen auf allen vorderen Plätzen ein Crossover liegt.
Niederlande:
In Holland und seinen Nachbarprovinzen stehen E-Mobile hoch im Kurs. Das dürfte auch dem Kia Niro genutzt haben (9800 Einheiten), der zumindest optional mit Batterieantrieb zu haben ist. Gleiches gilt für den Volvo XC40 (7200 Einheiten) auf Rang drei. Zwischen den beiden Stromern liegt mit dem Kia Picanto (7500 Einheiten) ein preisgünstiger Kleinstwagen.
Schweiz:
Bei unseren Alpennachbarn würde man ein SUV vorne erwarten. Stattdessen rangiert mit dem Skoda Octavia (4200 Einheiten) ein klassischer Pkw an der Spitze. Dahinter folgen Teslas Model 3 (4000 Einheiten) und mit dem Audi Q3 (3700 Einheiten) doch noch ein SUV.
Deutschland:
Trotz eines Rückgangs um rund ein Drittel war der VW Golf 2021 erneut der meistverkaufte Pkw in Deutschland. Mit knapp 92.000 Neuzulassungen auf einem schwachen Gesamtmarkt platzierte er sich deutlich vor seinem Crossover-Ableger T-Roc (57.000 Neuzulassungen) und dem VW Tiguan (56.000 Einheiten). (SPX)
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