In den Skitourenforen in den sozialen Medien können „Hinz und Kunz“ Tourenvorschläge und Einschätzungen der Lawinenlage der breiten Masse liefern. Experten von Bergrettung und Alpenverein betrachten diese Foren sehr kritisch. Sie seien gefährlich für Unerfahrene und würden auch die Risikobereitschaft erhöhen.
Für ein zweischneidiges Schwert hält Gregor Franke, Pressereferent der Tiroler Bergrettung, Foren wie etwa „Skitouren in und um Innsbruck“ auf Facebook. „Hier können Leute, deren fachliche Qualifikation keiner kennt, ihre Meinung zu Touren veröffentlichen“, sagt Franke. Da kein Experte die Posts inhaltlich redigiere, seien sie unter Umständen für nicht versierte Wintersportler gefährlich.
Sehr kritisch sieht er zudem Angriffe auf unerfahrene Tourengeher in den Foren. Franke: „Das kann diese dazu verleiten, dass sie es den anderen zeigen wollen und erst recht Touren unternehmen, die aktuell heikel sind bzw. für die ihnen jede Qualifikation fehlt.“
Auch positive Beispiele
Wesentlich besser aufgehoben auf der Suche nach aktuellen Toureninfos seien Wintersportler auf dem Portal „alpine-auskunft.at“ des Alpenvereins Innsbruck. Denn hier würden die Eintragungen von Experten geprüft. Ähnliches gelte auch für die Seite „alpenvereinaktiv.com“ des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV).
Den gegenseitigen Austausch in den Foren der sozialen Medien sieht Michael Larcher vom ÖAV positiv. Wie Franke warnt er jedoch davor, fachlich weniger Versierte lächerlich zu machen. Und das Posten vermeintlicher Heldentaten wie die Befahrung steilster Rinnen bei problematischen Verhältnissen verleite andere, den Unfug nachzuahmen – oder ihn sogar noch zu steigern.
Eigentlich müssten wir Experten in die Gruppen einschleusen.
Michael Larcher
Grundsätzlich fehle in den Foren selbstkritische Haltung. „Eigentlich müssten wir Experten in die Gruppen einschleusen. So könnte in kleinen Happen Wissen weitergegeben werden“, überlegt Larcher.
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