Kleine Nachrichten, große Wirkung! Seit den vom „Standard“ veröffentlichten Chats, in denen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner „Rote bleiben Gsindl“ schrieb, rumort es im St. Pöltner Regierungsviertel. Trotz einer Entschuldigung der Landeschefin dürfte feststehen: Das viel zitierte Miteinander in der NÖ-Landesregierung ist wohl vorbei.
„So sollte man weder miteinander noch übereinander reden“, streute Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner noch am Tag des Bekanntwerdens der Chats aus dem Jahr 2016 Asche auf ihr Haupt. Sie könne zwar nicht überprüfen, ob die Nachrichten so formuliert waren, will aber den „rauen Ton“ in der damaligen Bundesregierung auch nicht beschönigen.
Sie habe jedenfalls die Lehren aus der Zeit in der Bundesregierung für die Politik im Land gezogen: Hier sollte das Gegeneinander überwunden, das Miteinander in den Fokus gestellt werden. Ausgerechnet durch ihre eigenen Worte von einst dürfte damit aber rund ein Jahr vor der Landtagswahl nun Schluss sein.
Wir lernen: Man kann nicht einfach „es tut mir leid sagen“, man muss die Flüchtlingskrise, die rot-schwarze Koalition, ja wahrscheinlich sogar das Wetter an dem Tag verantwortlich machen. Sehr schwach. #Miklleitner#Gsindl#Oevp#Oevpkrise#Oevpua#OEVPGameOver
— Franz Schnabl (@SchnablFranz) February 8, 2022
Entschuldigung „sehr schwach“
SPÖ-Landesvize Franz Schnabl stempelte Mikl-Leitners Entschuldigung via Twitter als „sehr schwach“ ab. Zudem schickte er der Landeshauptfrau jetzt auch noch einen offenen Brief (siehe Bild unten) in ihr Büro im Landhaus.
In dem Brief, der der „Krone“ vorliegt, nehmen Schnabl und die SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner zudem auch noch weitere ÖVP-Chats ins Visier, die derzeit für Wirbel sorgen. In diesem Zusammenhang werfen sie der Volkspartei „parteipolitischen Machtmissbrauch“ vor.
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