Kurz nach dem Start:

40 Starlink-Satelliten bei Sonnensturm geschrottet

Web
09.02.2022 13:01

Rückschlag beim Aufbau des Internet-Satellitennetzwerks Starlink: Ein unerwartet heftiger Sonnensturm hat vergangene Woche Dutzende gerade erst in die Umlaufbahn geschossene Internetsatelliten des vom Milliardär Elon Musk gegründeten US-Raumfahrtkonzerns SpaceX irreparabel beschädigt. Sie werden nun kontrolliert zum Absturz gebracht.

Wie das Unternehmen auf seiner Website berichtet, kam es schon kurz nach dem Start von neuen Starlink-Satelliten an Bord einer „Falcon 9“-Rakete vom Kennedy Space Center in Florida zu dem Zwischenfall. Von 49 Satelliten, die mit der Rakete in die Umlaufbahn geschossen wurden, fielen 40 dem geomagnetischen Sturm zum Opfer.

Normalerweise schützt ein Notfallmodus 
Ein geomagnetischer Sturm entsteht durch Sonneneruptionen: Der Stern stößt große Mengen an geladenen Partikeln aus, die vom Erdmagnetfeld nicht immer ausreichend abgelenkt werden können.

Treffen geladene Partikel der Sonne auf die Erdatmosphäre, wird das Phänomen am Boden in Polnähe als Polarlicht (Aurora borealis) wahrgenommen. (Bild: © Piotr Krzeslak - stock.adobe.com)
Treffen geladene Partikel der Sonne auf die Erdatmosphäre, wird das Phänomen am Boden in Polnähe als Polarlicht (Aurora borealis) wahrgenommen.

Für die empfindliche Elektronik an Bord von Satelliten sind solche Zwischenfälle äußerst gefährlich, weshalb deren Betreiber Notfallmodi implementieren. Erhält ein Satellit das Signal, dass ein Sonnensturm droht, dreht er sich, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, und fährt sich in einen sicheren Modus herunter.

40 Satelliten irreparabel beschädigt
Auch die Starlink-Satelliten bei SpaceX verfügen über einen Notfallmodus. Im konkreten Fall half das Notsignal allerdings auch nichts mehr: 40 der gerade erst frisch ausgesetzten Satelliten wurden so schwer beschädigt, dass sie den Betrieb gar nicht aufnehmen konnten. SpaceX bleibt nun nur der kontrollierte Absturz: Die Satelliten werden nach und nach in der Atmosphäre verglühen, bei einigen ist dies bereits erfolgt.

Video: Hier sehen Sie den Start der jüngsten Starlink-Mission.

Satelliten waren noch nicht im finalen Orbit
Für die Bevölkerung am Boden bestehe dabei keine Gefahr, beruhigt SpaceX. Starlink-Satelliten sind so kompakt, dass sie beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre restlos verglühen. Im konkreten Fall traf der Sonnensturm die Satelliten in einem niedrigen Orbit von etwa 210 Kilometern Höhe, wo die neu ausgesetzten Satelliten auf Funktion geprüft werden sollten, bevor sie in ihren finalen Orbit in über 500 Kilometern Höhe aufsteigen.

Dieser Zwischenschritt soll sicherstellen, dass ausgefallene Satelliten schnell verglühen und nicht zu gefährlichem Weltraumschrott werden. Starlink: „Diese einzigartige Situation zeigt die großen Anstrengungen, die das Starlink-Team unternommen hat, um sicherzustellen, dass es bei der Eindämmung von Weltraumschrott an der Spitze steht.“

Starlink-Netzwerk trotzdem funktionstüchtig
Die Funktionsfähigkeit des Starlink-Netzwerks ist durch den Ausfall nicht gefährdet: Das Netzwerk wird seit 2019 aufgebaut und zählt mittlerweile mehr als 1800 aktive Satelliten. SpaceX bietet auch bereits Starlink-Internettarife an: Für 100 Euro im Monat liefert man auch in entlegenen Gebieten flotte Breitbandverbindungen, ein Premium-Paket um 500 Euro im Monat verspricht anspruchsvollen Nutzern noch höhere Datenraten.

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