Medaillenhoffnung Janine Flock ist nach dem ersten Tag des olympischen Skeleton-Bewerbs nur auf dem zwölften Rang zu finden! Die 32-jährige Tirolerin hatte nach zwei Läufen im Eiskanal von Yanqing 1,02 Sekunden Rückstand auf die führende Australierin Jaclyn Narracott. Mit Hannah Neise (+0,21) und Tina Hermann (0,23) liegen zwei Deutsche auf den weiteren Medaillenrängen. Flock fehlen vor den zwei entscheidenden Läufen am Samstag bereits 0,79 Sekunden auf Bronze.
Flocks Coach und Freund Matthias Guggenberger hatte vor dem Wettkampf gemeint, man habe „noch nicht alles aufgedeckt“ und könne sehr offensiv ins Rennen gehen. Nach dem ersten Wettkampftag sprach er aber von einem gewissen Rätsel. „Im Abschlusstraining war sie (Flock, Anm.) noch sehr gut dabei, hat die Linie getroffen. Diesmal hat sie an den ungünstigen Stellen Fehler gemacht.“
Flock hatte vor vier Jahren in Südkorea nach drei Läufen sogar geführt und dann als Vierte eine Olympia-Medaille doch noch hauchdünn verpasst. Das Gefühl, mit Olympia noch eine Rechnung offen zu haben, verspüre sie auf jeden Fall, hatte die Tirolerin vor ihrem Peking-Auftritt deshalb eingestanden. „Dafür haben wir vier Jahre gearbeitet, das steht über allem drüber. Das andere sind schöne Zwischenziele, die man braucht“, hatte Flock auch die Bedeutung von Olympia speziell hervorgehoben. Vielleicht kam auch deshalb am Freitag eine gewisse Nervosität hinzu.
Gleich der erste Lauf ging in Yanqing mit Platz 14 ziemlich in die Hose, die leichte Verbesserung in Lauf zwei half nicht viel weiter. „Es hat nicht gepasst, war im Großen und Ganzen von oben bis unten sehr fehlerhaft“, gestand Flock im ORF-Fernsehen. Sie versuche, dennoch dran zu bleiben. „Ich werde trotzdem versuchen, morgen alles zu geben. Wir konzentrieren uns auf den gesamten Prozess und der ist erst morgen nach dem vierten Lauf vorbei“, meinte die dreimalige Europameisterin.
Materialprobleme bestritt Flock. „Das Material steht top da. Wir wissen, dass wir mit dem Equipment schnell sein können“, beteuerte die Sportlerin. „Es ist eher die Tagesverfassung. Man braucht ein bissl Glück und das habe ich einfach nicht gut abrufen können. Aber ich bleibe dran“, versprach sie Nervosität beim ersten Wettkampf-Auftritt in China wollte Flock nicht ganz abstreiten. „Natürlich hat man Druck. Aber den hat man auch bei anderen Wettkämpfen“, rätselte Flock und gab zu: „Die Spiele sind natürlich etwas Besonderes.“ Sie könne aber nicht sagen, dass sie das negativ beeinflusst habe. „Ab und zu kann man es abrufen, manchmal nicht. Dann muss man es nehmen, wie es kommt.“
Sie wolle den Kopf aber trotz allem nicht in den Sand stecken, machte sich die Tirolerin trotz der nahezu aussichtslosen Medaillen-Situation selbst Mut. „Wir haben noch einen ganzen Tag vor uns. Ich weiß, was ich zu tun habe, wie ich die Linien fahren muss. Es ist oft das Timing, und das habe ich heute nicht ideal getroffen.“ Der Glaube an eine Medaille sei deshalb trotz allem immer irgendwie da. „Er schlummert, auf jeden Fall.“ Der Hauptfokus liege aber nun darauf, die gemachten Fehler am Samstag nicht zu wiederholen. „Ich werde noch einmal voll angreifen“, versprach Flock.
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