Nach Ski-Märchen

Strolz: Rauswurf aus Kader? „Nicht nur Nachteile!“

Olympia
10.02.2022 13:44

Was für ein Ski-Märchen! Johannes Strolz ist sensationell Olympiasieger in der Kombination - und das, obwohl er im Frühjahr 2021 aus dem ÖSV-Kader gestrichen worden war. „Das hatte nicht nur Nachteile. Ich habe gelernt, noch mehr aufs eigene Gefühl zu vertrauen. Mir blieb nichts anderes übrig.“

Es sei ein „unvergesslicher Tag“, strahlt Strolz wenige Stunden nach seinem Triumph bei einer Pressekonferenz. Seinen schönsten Sieg in seiner Karriere ließ er noch einmal Revue passieren.

(Bild: GEPA )

Nach einer „wunderschönen“ Abfahrt, bei der er das Herz in die Hand genommen hatte, versuchte er in der Kombi-Halbzeit, zur Ruhe zu kommen. „Ich war nicht nervöser als vor einem Weltcup-Rennen, aber ich hatte ständig die Medaille im Kopf. Alles war zum Greifen nahe. Ich hab versucht, mich auf den Slalom zu fokussieren.“

Und das gelang ihm bravourös. Mit einer bärenstarken Fahrt ließ er die Konkurrenz hinter sich. Was ihm durch den Kopf ging? „Viel von den letzten Jahren, viele sportliche Rückschläge, harte Trainings, die ich alleine absolviert habe. Und die Menschen, die immer hinter mir standen. Das ist alles andere als selbstverständlich, vor allem, wenn ergebnistechnisch wenig zurückkommt.“

(Bild: AP)

„Ich bin kurz erschrocken“
Bei einem kurzen Abstecher in seinem Zimmer konnte er auch schon einen Blick aufs Handy werfen. „Ich hab noch gar keine Nachricht angeschaut, aber ich bin kurz erschrocken“, sagt der Vorarlberger angesichts der hohen Anzahl an Gratulanten. Ein Telefonat mit der Familie gab es aber schon. „Es ist die Hölle los daheim. Schön, wenn sich so viele mitfreuen.“

Johannes Strolz (Bild: APA/AFP/Dimitar DILKOFF)
Johannes Strolz

2021 wurde er aus dem Kader gestrichen. „Das hatte nicht nur Nachteile. Ich habe gelernt, noch mehr aufs eigene Gefühl zu vertrauen. Mir blieb nichts anderes übrig.“ Dem ÖSV hat er dennoch sehr viel zu verdanken. Jahrelang gab es volle Unterstützung, er genoss eine großartige Ausbildung. „Natürlich war es dann eine spezielle Situation. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass mich der Verband abgestoßen hat. Die Plätze werden nicht verschenkt, die muss man sich verdienen. So, wie es gekommen ist, hat es gut gepasst!“

Sie sind beide große Vorbilder von mir
1988 hatte Hubert Strolz Kombi-Gold in Calgary gewonnen, 2022 schlug nun sein Sohnemann Johannes zu. Vater und Sohn mit jeweils einem Olympiasieg in derselben Disziplin - das gab es noch nie! „Ein Kind braucht einen Papa, nicht einen Olympiasieger. Er war immer sehr geduldig mit mir. Die Unterstützung von meinen Eltern hab ich immer gespürt. Sie sind beide große Vorbilder von mir.“ Mit seinem riesengroßen Kämpferherz ist Johannes nun wohl das Idol für viele junge Sportler in unserem Land …

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