Auch Wien sagt Nein

Corona: Immer mehr Städte verbieten Protest-Korsos

Ausland
10.02.2022 19:17

Die Idee, mit Auto-Konvois gegen Corona-Maßnahmen zu demonstrieren, ist von Kanada nach Europa geschwappt. Hier schieben die Behörden den „Freiheitskonvois“ aber einen Riegel vor. Paris und Brüssel verbannen die protestierenden Lkw- und Autofahrer aus der Stadt, auch in Wien wurde eine geplante Demo mit 3000 Fahrzeugen untersagt. In Nordamerika führen die Trucker-Proteste bereits zu Lieferengpässen (siehe Video oben).

Die „Freiheitskonvoi“ getaufte Protestfahrt werde vor den Stadtgrenzen gestoppt, teilte die Pariser Polizei am Donnerstag mit. Wer gegen das Zufahrtsverbot verstößt, riskiert nach Behördenangaben zwei Jahre Haft, eine Geldstrafe über 4500 Euro und Führerscheinentzug.

Die Brüsseler Verwaltung teilte mit, die Polizei werde die Zufahrtsstraßen der belgischen Hauptstadt kontrollieren. Am dortigen EU-Sitz sowie in Paris wollen sich die Autofahrer sammeln, um für die Aufhebung von Corona-Beschränkungen zu demonstrieren. Vorbild sind die zahlreichen Lkw-Fahrer, die seit rund zwei Wochen das Zentrum der kanadischen Hauptstadt Ottawa blockieren.

Ein „Freiheitskonvoi“ wollte von Südfrankreich nach Paris fahren - das hat die Polizei nun untersagt. (Bild: APA/AFP/GAIZKA IROZ)
Ein „Freiheitskonvoi“ wollte von Südfrankreich nach Paris fahren - das hat die Polizei nun untersagt.

Zufahrt nach Paris verwehrt
In Südfrankreich waren am Mittwoch die ersten Fahrer gestartet, in Laufe des Donnerstags sollten weitere aus verschiedenen Städten Frankreichs folgen. Die Präfektur von Paris erklärte, um die öffentliche Ordnung nicht zu gefährden, werde den protestierenden Autofahrern von Freitag bis Montag die Zufahrt verwehrt. In Brüssel wird der Protestkonvoi am Montag erwartet. Die Verwaltung der Region Brüssel erklärte, Lkw-Demonstrationen würden per Dekret untersagt. Bisher sei noch keine Demo angemeldet worden.

Die Proteste kanadischer Lkw-Fahrer haben an der Grenze zu den USA den Verkehr auf einer zentralen Brücke behindert, die in die Autometropole Detroit führt. Es kommt zu Lieferengpässen, die bei Ford und Toyota bereits die Produktion beeinträchtigen. Am Donnerstag teilte der Konzern GM mit, dass in Folge der Trucker-Proteste in Kanada zwei Produktionsschichten in der Fabrik in Lansing im US-Bundesstaat Michigan, in der GM SUVs baut, abgesagt werden mussten.

Protestfahrt durch die USA geplant
Das US-Heimatschutzministerium teilte dem Sender CNN zufolge mit, dass Proteste von Lkw-Fahrern gegen Impfvorschriften in mehreren Großstädten geplant würden. Laut dem Ministerium soll ein Konvoi voraussichtlich Mitte Februar in Kalifornien starten und Mitte März in Washington eintreffen.

Nachahmer der Kundgebungen in Kanada gibt es auch in Neuseeland. In der Hauptstadt Wellington waren Tausende Demonstranten am Dienstag in einem Konvoi mit Lastwagen zum Parlament gezogen, um gegen die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen zu räumen. Das Protest-Camp wurde von der Polizei geräumt.

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