Macron kündigt an:

Frankreich will bis 2050 bis zu 14 neue AKWs bauen

Ausland
10.02.2022 16:45

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hat den Bau von bis zu 14 neuen Atomreaktoren angekündigt. Bis zum Jahr 2050 sollten sechs Druckwasserreaktoren, sogenannte EPR-Reaktoren, der neuen Generation gebaut und der Bau von acht weiteren AKWs geprüft werden, sagte er am Donnerstag im ostfranzösischen Belfort. Dies bedeute die „Renaissance der Atomkraft“ in Frankreich.

Zugleich werde die Laufzeit aller bestehenden Kraftwerke verlängert, wenn die Sicherheit es erlaube. Es solle kein Kraftwerk mehr vom Netz gehen, wenn es keine zwingenden Sicherheitsgründe dafür gebe, erklärte Macron. Der Stromkonzern EDF sei angewiesen worden zu prüfen, ob die Laufzeit der Atomkraftwerke über 50 Jahre hinaus verlängert werden kann. Parallel kündigte der Präsident einen Ausbau der erneuerbaren Energie an.

(Bild: AFP/Pool/Jean-Francois Badias)

Neue AKWs sollen ab 2028 gebaut werden
„Wir sind glücklich, dass wir in Frankreich auf eine starke nukleare Industrie zählen können, reich an Fachwissen und mit Hunderttausenden Arbeitsplätzen“, sagte Macron. Baubeginn für die neuen Atomkraftwerke sei 2028. Der erste Reaktor der neuen Generation EPR werde aber erst 2035 ans Netz gehen.

Macrons Plan kommt kurz nach der umstrittenen Entscheidung der EU-Kommission, die eine Einstufung von Investitionen in Gas- und Atomkraftwerke unter bestimmten Bedingungen als klimafreundlich erlaubt. Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat bereits eine Klage gegen die sogenannte Taxonomie angekündigt.

Bereits vor etlichen Wochen hatte Macron die Absicht bekundet, bis 2030 kleinere Reaktoren schaffen zu wollen, die auch den Umgang mit nuklearem Müll erleichtern sollen. Anders als Deutschland setzt Frankreich auch nach der Katastrophe im japanischen Fukushima 2011 weiter auf Atomenergie.

Zweitgrößter Atomstrom-Produzent der Welt
Frankreich gehört zu den Staaten, die seit Langem auf Atomenergie setzen. Zurzeit sind dort 56 Reaktoren in Betrieb. Aktuell liegt das Land hinter den USA auf Platz zwei der weltgrößten Produzenten von Atomstrom.

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