Im landesweiten Schnitt verfügen aktuell 65,9 Prozent der Salzburger über ein aktives Impfzertifikat. Zumindest den Erststich haben sich 72,9 Prozent der Bevölkerung geholt. Wahre Impf-Meister sind die Pinzgauer Gemeinden Dienten, Rauris und Fusch. Deutlich schlechter schaut es etwa in Abtenau oder etwa auch St. Koloman im Tennengau aus. Die „Krone“ hat mit Bürgermeistern über die Gründe dafür gesprochen.
Herr Bürgermeister, wie steht es in Ihrer Gemeinde eigentlich um die Impfquote?
Klaus Portenkirchner (Dienten): Die Dientner haben aktuell zu 79,8 Prozenteinen gültigen Impfpass. Die erste Dosis haben sogar 85,7 Prozent unserer Gemeindebürger.
Peter Loitfellner (Rauris): Bei uns in Rauris haben momentan 76,8 Prozent der Bewohner einen aufrechten Impfstatus. Einen Erststich haben aktuell 81,7 Prozent.
Hannes Schernthaner (Fusch): Es ist schön, dass sichdie Fuscher so zahlreich impfen ließen. Wir haben 76,2 Prozent gültige Impfzertifikate und 80,1 Prozent Erstimpfungen.
Johann Schnitzhofer (Abtenau): Die Abtenauer haben aktuell zu 56,1 Prozent einen gültigen Impfpass. Zumindest einen Erststich haben allerdings 65,5 Prozent der Bürger.
Herbert Wallner (St. Koloman): Wir haben in St. Koloman leider nur eine Impfquote von 50 Prozent. Eine erste Dosis haben sich bisher 55,5 Prozent der Menschen geholt.
Wie zufrieden sind Sie mit der Impfquote bei Ihren Gemeindebürgern?
Klaus Portenkirchner (Dienten): Ich bin sehr zufrieden! Wir bekommen aufgrund der guten Zahlen auch eine Prämie vom Bund, von der wir einen Spielplatz bauen.
Peter Loitfellner (Rauris): Wir sind stolz, dass sich so viele bei uns impfen lassen haben. Dafür ist vor allem unser engagierter Sprengelarzt verantwortlich.
Hannes Schernthaner (Fusch): Ich bin froh, dass unsere Bürger so eine große Eigenverantwortung an den Tag gelegt haben. Wir haben uns auch als Gemeinde sehr bemüht.
Johann Schnitzhofer (Abtenau): Ich kann nicht sagen, warum die Quote bei uns niedrig ist - mir fällt dafür keine Erklärung ein. Wir haben allerdings sehr viele Genesene.
Herbert Wallner (St. Koloman): Es ist schade, dass sich nicht mehr Leute impfen lassen haben. Aber recht viel mehr als informieren kann man als Gemeinde leider nicht.
Wie haben Sie als Politiker versucht, Ihre Bürger zum Impfen zu motivieren?
Klaus Portenkirchner (Dienten): Wir haben nicht auf Druck, sondern auf Information gesetzt, weil man sonst das Gegenteil erreicht. Wir haben viele Gespräche geführt.
Peter Loitfellner (Rauris): Wir haben uns als Gemeinde seit Beginn der Pandemie sehr stark eingebracht - das haben die Leute gemerkt und das hat gefruchtet.
Hannes Schernthaner (Fusch): Wir haben das Thema von Anfang an als Gemeinde sehr stark begleitet. So haben wir zum Beispiel alle, die älter als 75 Jahre sind, angerufen.
Johann Schnitzhofer (Abtenau): Wir haben natürlich versucht, auf die Wichtigkeit der Impfung hinzuweisen - recht viel mehr als zu informieren können wir leider nicht tun.
Herbert Wallner (St. Koloman): Wir haben es natürlich im persönlichen Gespräch und mit Briefen versucht. Außerdem geht man natürlich mit gutem Beispiel voran.
Gibt es irgendetwas, was besonders gut funktioniert und gefruchtet hat?
Klaus Portenkirchner (Dienten): Unser Arzt Dr. Landmann hat sehr gute Überzeugungsarbeit geleistet. Auch seine Impfstraße war ein großer Erfolg in der Gemeinde.
Peter Loitfellner (Rauris): Ja, besonders unser engagierter Sprengelarzt Dr. Voithofer und sein Impfangebot ohne Voranmeldung waren ein echter Glücksfall.
Hannes Schernthaner (Fusch): Ja, wir haben einen Vortragzur Kinderimpfung mit einer Medizin-Professorin organisiert. Der fand danach auch auf Youtube Anklang.
Johann Schnitzhofer (Abtenau): Wir haben als Gemeinde nicht extra etwas organisiert - aber alle unsere Ärzte haben geimpft und auch der Impfbus des Landes war im Ort.
Herbert Wallner (St. Koloman): Bei uns war der Impfbus des Landes zu Gast - das hat Anklang gefunden. Auch unsere praktische Ärztin, die einmal in der Woche da ist, impft.
Wie stehen Sie zur Impfpflicht? Sind Sie dafür oder dagegen? Braucht es diese?
Klaus Portenkirchner (Dienten): Momentan würden wir bei uns wohl auch ohne auskommen. Aber wenn sich die Situation wieder zuspitzt, ist es sichergut, sie zu haben.
Peter Loitfellner (Rauris): Für mich scheint sie momentan alternativlos zu sein. Niemand weiß, was der Herbst uns bringt und wie sich die Pandemie entwickelt.
Hannes Schernthaner (Fusch): Ichbin ich ein Freund von selbstbestimmten Entscheidungen. Aktuellist sie aber wohl ein nötiges Instrument, das wir vielleicht brauchen.
Johann Schnitzhofer (Abtenau): Meiner Meinung nach brauchen wir sie momentan nicht - das sehe ich wie der Landeshauptmann. Natürlich kann sich das wieder ändern.
Herbert Wallner (St. Koloman): Das kann ich nicht sagen, weil ich kein Experte bin. Allerdings kann niemand wissen, was die Pandemie uns noch an Mutationen bringen wird.
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