Einstimmig angenommen wurde am Donnerstag im Tiroler Landtag der NEOS-Antrag mit dem Titel „Kein Sexkaufverbot nach nordischem Modell: Betroffenen helfen und nicht in die Illegalität abschieben und Prostitutionsberatung stärken“.
„Es geht darum, den Betroffenen alle Möglichkeiten zu einer beruflichen Umorientierung zu geben und jene, die in diesem Bereich tätig sind, zu schützen – vor Schleppern, Menschenhandel und Gewalt“, erklärte ÖVP-Frauensprecherin Barbara Schweighofer. Jenen, die in der Illegalität arbeiten, könne man keine Schutzmaßnahmen anbieten.
FPÖ forderte bessere Finanzierung
Auch die SPÖ unterstützte den NEOS-Antrag und auch jenen der FPÖ, der ein neues Finanzierungskonzept für den Verein iBUS vorsieht. Dieser Zwei-Personen-Verein übt wichtige Beratungstätigkeiten für Sexarbeitende aus. 90 Prozent von ihnen stammen nicht aus Österreich, berichtete VP-LR Anton Mattle, zuständig für Jugend- und Familienpolitik. In Tirol gibt es mittlerweile zehn Bordelle, davon drei in Innsbruck.
SPÖ: Selbstbestimmung zentral
„Sexarbeit wird ein normaler Job“, erklärte SPÖ-LA Elisabeth Fleischanderl, „ausschlaggebender Punkt ist die Selbstbestimmung. Menschenhandel, Missbrauch und Gewalt bleiben weiter strafbar. Bei Zwang müssen wir Hilfe zum Ausstieg bieten“, sagte Fleischanderl.
Wir wollen kein Sexkaufverbot nach nordischem Vorbild. Dienstleister dürfen nicht kriminalisiert werden.
NEOS-LA Andreas Leitgeb
„Wir wollen kein Sexkaufverbot nach nordischem Vorbild. Dienstleister dürfen nicht kriminalisiert werden“, fasste NEOS-LA Andreas Leitgeb zusammen. Dieser Ansicht konnte sich der Landtag einhellig anschließen. Gegen mehr Geld für den Beratungsverein stimmte nur die Liste Fritz.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.