Nachdem heftige Kritik am neu bestellten Leiter des Kärntner Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT), Stephan Tauschitz, aufkam, wurde er jetzt von der Landespolizeidirektion abgezogen. Tauschitz werde auch nicht mehr zum Verfassungsschutz zurückkehren, heißt es aus gut informierten Kreisen.
In seiner früheren Funktion als ÖVP-Landespolitiker war Tauschitz zweimal als Redner beim umstrittenen Ulrichsbergtreffen aufgetreten. Seit seiner Bestellung als neuer LVT-Leiter am 1. Februar gab es heftige Kritik - da der LVT solche Treffen beobachtet.
Von Funktion abgezogen
Am Freitagmorgen wurde dann bekannt, dass Tauschitz als Leiter des LVT Kärnten abgezogen und in einem anderen Bereich in der Landespolizeidirektion seinen Dienst verrichten wird. „Das LVT wird währenddessen von der stellvertretenden Leiterin Oberstleutnant Viola Trettenbrein geführt“, hieß es seitens der Landespolizeidirektion.
Da es viel Kritik an der Bestellung von Stephan Tauschitz gegeben hat und diese auf einer sehr emotionalen Ebene geführt wurde, haben wir uns dazu entschlossen, dass wir Tauschitz in einem anderen Bereich einsetzen. Damit soll eine Versachlichung des Themas erreicht werden.
Rainer Dionisio, Leiter Öffentlichkeitsarbeit in der Landespolizeidirketion Kärnten
Kritik und Petition
Kurz nach der Bestellung zum neuen Leiter des LVT hatte die grüne Nationalrätin Olga Voglauer das Wort ergriffen und gegen Tauschitz gewettert. Aber auch Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, meldete sich zu Wort und sah Handlungsbedarf.
Am Donnerstag wurde zudem eine Online-Petition für die Abberufung von Tauschitz gestartet. Über 8000 Unterschriften kamen bis Freitagfrüh zusammen.
Druck aus Ministerium
Dass Tauschitz dann tatsächlich abgezogen wurde, soll Insidern zufolge allerdings vor allem auf Druck aus dem unmittelbaren Umfeld des Innenministers zurückgehen.
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