Noch ist Österreich mitten in der Phase der Drittimpfungen - der Blick geht bei den Verantwortlichen aber bereits hin zum vierten Stich. Wie GECKO-Vorsitzende Katharina Reich am Freitag erklärte, sollten die Viertimpfungen vor allem über den Sommer erfolgen und bis Ende September weitgehend abgeschlossen sein. „Sie sind der Schlüssel für den Herbst!“ Zur politisch immer umstritteneren Impfpflicht steht Reich nach wie vor.
Immer mehr Landeshauptleute stellen die beschlossene Impfpflicht infrage - nicht so Reich, die Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit und Vorsitzende der Krisenkoordination GECKO: „Wir brauchen die Impfpflicht, um kontinuierlich am Ball zu bleiben“, sagte sie am Freitag bei einem Online-Pressegespräch des Landes Steiermark.
Ich glaube, es ist gut, Linie zu halten und beschlossene Dinge durchzuziehen.
Katharina Reich
Ob und wann die dritte Phase der Impfpflicht mit automatischen Strafen für alle Ungeimpften beginnt, ist derzeit ja noch offen. Reich sagt: „Es ist wichtig, dass das System ordentlich funktioniert und nicht mit Fehlern behaftet ist.“ Ein Start müsse daher nicht gleich am ersten Tag, an dem es technisch funktioniert (wohl nicht vor April), erfolgen. Der Herbst erscheine ihr aber zu spät.
Uhr läuft spätestens Mitte Oktober ab
Klar äußerte sich Reich dazu, dass eine vierte Corona-Impfung notwendig sein wird. „Sie wird der Schlüssel sein, um gut in die heikle nächste kühle Jahreszeit zu starten.“ Sie habe sich erst am Donnerstag mit dem Impfexperten Herwig Kollaritsch ausgetauscht. Die klare Meinung: „Ende September, spätestens Mitte Oktober müssen wir mit der vierten Impfung fertig sein. Der Großteil der Bevölkerung soll dann einen Immunschutz haben.“
Das heißt: Der Sommer wird zu einer intensiven Impfzeit werden. Das sei angesichts der zu erwartenden hohen Reisetätigkeit auch wichtig, betont Reich. Noch nicht geklärt ist vom Nationalen Impfgremium, in welchem Abstand zur dritten Impfung der vierte Stich erfolgen soll. Reich geht derzeit bei immungesunden Menschen von etwa neun Monaten aus, bei älteren und kranken Personen schon ab sechs Monaten.
Impfstoff-Varianten für Frühjahr erwartet
Offen sei auch noch, wie die für April oder Mai erwarteten, auf Omikron abgestimmten Impfstoff-Varianten verwendet werden. Eventuell werden sie mit dem altbekannten Impfstoff gemixt, berichtete Reich.
Insgesamt blickt die Generaldirektorin nach einer „Safety-Car-Phase“ im Februar mit Infektionszahlen auf hohem Niveau optimistisch auf das Frühjahr. Bereits im März sollte sich die Situation laut Expertenprognosen deutlich entspannen. Daher seien auch die aktuellen vorsichtigen Öffnungsschritte etwa im Handel oder in der Gastronomie zu begrüßen.
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