Zuerst ein Brunnen, dann ein agrartechnisch „minderwertiges“ Brunnenschutzgebiet, und schließlich eine Genehmigung für die Monsteranlage im Bereich der Fotovoltaik – die Gerüchteküche in Gumprechtsfelden in der Gemeinde Wieselburg-Land kocht aktuell über. Grund dafür sind das geplante, 20 Hektar große Solarprojekt der Firma Ökovolt – und die aktuellen Probebohrungen der Gemeinde für die künftige Wasserversorgung in der Region.
Nächste Woche sollen die Proben fertig sein. Dann kennen wir den Zustand der Wasserversorgung. Nicht mehr, und nicht weniger.
Karl Gerstl, ÖVP-Bürgermeister in Wieselburg-Land.
Marc Zeilerbauer, Futtermittelhändler in der Region und unmittelbarer Anrainer, erklärt: „Die Bevölkerung hat ihren Unmut bezüglich des Projekts schon deutlich kundgetan.“ Denn seien die landwirtschaftlichen Flächen erst einmal - etwa durch Brunnen - nicht mehr in vollem Umfang nutzbar, könnten sie mit Solarpaneelen zugepflastert werden, so die Befürchtung.
Land gibt Entwarnung
Land und Gemeinde geben aber rasch Entwarnung: „Diese Probebohrungen haben überhaupt nichts mit der Fotovoltaik-Anlage zu tun. Da hören manche schon das Gras wachsen“, winkt ÖVP-Bürgermeister Karl Gerstl ab. Ein etwaiges Brunnenschutzgebiet würde eine künftige Solaranlage im Ernstfall sogar erschweren beziehungsweise die Auflagen verschärfen, heißt es.
Dem folgt auch die Argumentation im Büro von Landesvize Pernkopf: „Unsere Planungen für die künftige Zonierung sehen keine Projekte in Brunnenschutzgebieten vor“, so ein Sprecher. Somit könnten sich die Befürchtungen der Bevölkerung bald gänzlich in Luft auflösen. Wenn es denn in Gumprechtsfelden wirklich heißt: Brunnenbau statt Bodenfaß. - Hoffentlich!
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.