Nicht nur über den Wolken ist die Freiheit grenzenlos. Auch unter blauem Himmel stellt sich dieses Gefühl ein, wie die „Krone“ bei einer Ballonfahrt im Kaiserwinkl erleben durfte.
Bis der Heißluftballon aufgeblasen sein muss, ist heute ein bisschen Zeit. Denn noch ist der Nebel zu dicht zum Abheben. Es heißt daher warten für Irmgard Moser, ihr Team und einige Passagiere.
Sie starteten in Walchsee nicht mit irgendeinem, sondern mit dem neuen Kaiserwinkl-Ballon, der für das 20-Jahr-Jubiläum der Ballonwoche angefertigt wurde. Dieses hätte eigentlich schon vergangenes Jahr stattfinden sollen, doch Corona machte der Veranstaltung einen Strich durch die Rechnung.
Und auch heuer geht das Treffen der Ballonfahrer - normalerweise das größte seiner Art im deutschsprachigen Raum - ohne Rahmenprogramm über die Bühne. 16 Teams sind trotzdem gekommen, fünf von ihnen setzen nun auf einem präparierten Platz in Walchsee zum Start an.
In Minuten wird die Erde zur Miniaturlandschaft
Die Sektdusche für den neuen Kaiserwinkl-Ballon darf nicht fehlen, ehe Irmgard Moser und ihre Passagiere damit abheben. Kaum merklich löst sich der Ballon von der Erde. Erst ein Blick über den Rand des Korbes zeigt, dass der Boden schon weit unten liegt. Immer höher geht es hinauf, immer kleiner werden Häuser und Straßen.
„Das unter uns ist der Walchsee“, zeigt Irmgard Moser auf das zugefrorene Gewässer und macht damit deutlich, dass man schon eine ordentliche Strecke zurückgelegt hat. Denn dadurch, dass sich der Ballon mit dem Wind bewegt, spürt man das überhaupt nicht.
Handys sind meinen Passagieren noch nie runtergefallen. Aber als man bei Kameras noch Filme wechseln musste, ist das schon ein paar Mal vorgekommen.
Irmgard Moser, Ballonpilotin und GF „Alpen Ballon Events“
Umso stärker rückt dafür das Bergpanorama rund um den Wilden Kaiser ins Bewusstsein. „Da unten ist unser Wohnwagen“, freuen sich die Passagiere Rolf und Melitta Hentschel, als Irmgard den Ballon direkt über den Campingplatz der deutschen Urlauber manövriert.
Ein Jahr Beschäftigung bis zum Ballon-Führerschein
Bis man einen Heißluftballon so unter Kontrolle hat wie die 59-Jährige, dauert es. „Ein Jahr bist du beschäftigt, bis du den Ballonfahrerschein in der Tasche hast“, sagt Irmgard Moser. Denn es gilt, in allen Jahreszeiten zu fahren, um ein Gefühl für die unterschiedlichen Bedingungen zu bekommen.
Die Steirerin besitzt ihre Lizenz seit mittlerweile 24 Jahren und bietet mit ihrem Unternehmen „Alpen Ballon Events“ Fahrten in den Alpen und auch in Ostösterreich an. Sie ist außerdem die Hauptorganisatorin des „Alpin Ballooning“ im Kaiserwinkl. „Das ist meine Berufung“, schwärmt die Pilotin über ihren Job hoch über der Erde, ehe sie einen Hebel betätigt und den Ballon mit einem rauschenden Feuerstoß erneut einige Meter emporsteigen lässt.
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