ÖSV-Sportdirektor

Toni Giger überraschen die „Enttäuschungen“

Olympia
12.02.2022 13:58

Von einer ersten Woche, wie er sie kaum gesehen habe bei Olympia, sprach Anton Giger, der Sportdirektor des Österreichischen Skiverbandes, in seiner Halbzeitbilanz bei den Winterspielen in China. Es seien sensationelle Ergebnisse, es sei viel aufgegangen. „Als Sportdirektor gehst du davon aus, dass die Entwicklungsprojekte, die du mit den Betreuern und dem Team erarbeitet hast, erfolgreich sind. Erfolge überraschen mich nicht, eher Enttäuschungen, wenn es nicht so läuft.“

Zur ÖOC-Medaillenbilanz beigetragen haben bisher die Alpinskiläufer, Snowboarder, Nordischen Kombinierer, Skispringer und Langläufer, aus dem Biathlon- und Ski Freestyle/Freeski-Lager landete bisher noch niemand unter den ersten drei. Mit Sara Marita Kramer musste der ÖSV zudem auf die derzeit weltbeste Skispringerin wegen einer Corona-Infektion verzichten.

Pistenbedingungen wurden bereits Anfang Oktober ausgecheckt
Mit dem Österreichischen Olympischen Komitee habe es in der Vorbereitung auf die China-Spiele „eine frühzeitige und sehr gute“ Abstimmung gegeben, erläuterte Giger. Die Zusammenarbeit sei einzigartig gut, es sei für alle eine sehr herausfordernde Situation. „Unsere Philosophie war von Haus aus, dass wir positiv eingestellt, energiegeladen und mit Lust auf guten Sport hierherkommen. Diese Einstellung haben wir gut in die Teams reingebracht.“

Die größte Herausforderung waren und sind die speziellen Schneebedingungen, das Augenmerk gilt der Skistruktur, dem Belag, der Kantenpräparierung. „Wie haben ermöglicht, dass wir alle Bearbeitungsmethoden, die wir zu Hause haben, auch hier vor Ort haben. Logistisch war das eine ziemliche Herausforderung, die ersten Gerätschaften haben wir Anfang Oktober losgeschickt.“ Geheimnisse wollte er diesbezüglich keine verraten, aufgrund einer Technologieförderung habe man aber die Möglichkeit gehabt „in etwa gleichzuziehen mit großen Nationen, wo sehr viel Geld reingesteckt wird“.

Toni Giger (Bild: GEPA )
Toni Giger

Die Schneeart bevorzugt gewisse Stile und Techniken
Auch wollte man als zweiten Schwerpunkt die Sparten möglichst gut vernetzen und Synergien im Materialbereich forcieren, das sei seit Jahren ein Ziel und heuer besonders gut gelungen. Es werde täglich getestet und die Strategien für die nächsten Tage aufgelistet.

Es brauche viel Personal, um beispielsweise eine neue Abfahrtstrecke in den Griff zu bekommen. „Optimierungsabläufe, für die man sonst Wochen oder Jahre Zeit hat, mussten wir dieses Mal im Zeitraffer machen und innerhalb kürzester Zeit in den Griff bekommen.“ Es seien gewissermaßen exotische Verhältnisse, weil das Verhalten der Sportgeräte doch etwas anders sei, als man das aus (Zentral-)Europa, Colorado oder Nordeuropa kennt, sagte Giger. Die Schneeart bevorzuge auch gewisse Stile und Techniken. Diese Aussage unterstreicht die Tatsache, dass immer wieder Athletinnen und Athleten sagen, sie fühlen sich auf Anhieb wohl, während andere große Set-up-Probleme haben.

Eigene Wetterstation mit am Start
Auch eine eigene Wetterstation wurde aus der Heimat mitgebracht. „Der Wind spielt eine große Rolle, wir versuchen jeden Tag Beziehungen herzustellen zwischen der Großwetterlage und der regionalen Wetterlage. Man kann es nicht hundertprozentig voraussagen, aber bisher ist es gut aufgegangen“, gab der ÖSV-Sportdirektor preis.

Ob man aufgrund solcher Erkenntnisse beispielsweise die Startnummern im Frauen-Super-G am Freitag gewählt habe? „Wir haben die Spekulation gehabt, dass die vorderen Nummern besser sein werden, daher wurden sie gewählt.“ Alle vier Österreicherinnen kamen bis Nummer acht, Mirjam Puchner holte mit drei Silber, Tamara Tippler wurde mit fünf Vierte.

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