Die Super Bowl ist die Gelegenheit für die ganz großen Geschichten im US-Sport. Meistens stehen die Quarterbacks im Mittelpunkt, die Auszeichnung als wertvollster Spieler geht in der Regel an den Spielmacher des siegreichen Teams. Doch wenn die Los Angeles Rams in der Nacht zum Montag auf die Cincinnati Bengals treffen, gibt es auf dem Platz einige Kandidaten, die am Ende das Gesicht der Partie sein könnten.
Matthew Stafford: Auch der Spielmacher der Rams ist entsprechend seiner Position der logische Kandidat für die zentrale Rolle bei einem Erfolg seiner Mannschaft. Nach zwölf Jahren bei den Detroit Lions ohne einen einzigen Sieg im Play-off hat Stafford in seiner ersten Saison bei den Rams unter Beweis gestellt, dass er auch mit dem Druck eines K.o.-Spiels umgehen und eine Mannschaft führen kann. Vermeidet er Fehlpässe, die er sich immer mal wieder erlaubt, sind die Rams nur schwer zu schlagen.
Joe Burrow: Der Quarterback der Cincinnati Bengals ist der zentrale Baustein in der so unerwartet erfolgreichen Saison seiner Mannschaft. Burrow spielt erst seine zweite NFL-Saison und hat noch dazu erst einen Kreuzbandriss überstanden. Er lässt sich quasi nie aus der Ruhe bringen und ist außergewöhnlich talentiert. Vor Kurzem wurde der 25-Jährige zum „Comeback-Spieler“ dieser Saison gewählt.
Aaron Donald: Der Verteidiger der Los Angeles Rams ist für viele Experten der wichtigste und beste Spieler im Kader des Favoriten. Donald ist eine Naturgewalt: schnell, stark, wendig und eine permanente Gefahr für jeden Quarterback, auf dessen Körper er es fast immer abgesehen hat. Sollte der 30-jährige Defensive Tackle seine Normalform erreichen, hat Bengals-Quarterback Burrow keinen schönen Arbeitstag.
Ja‘Marr Chase: Schon am College waren Chase und Burrow in einem Team - nun zeigen sie eine Stufe höher ihr Können und dass sie herausragend miteinander harmonieren. Chase ist erst am Donnerstag zum besten Liga-Neuling in der Offensive gewählt worden, seine 13 Touchdowns bisher sind ein Grund dafür. Hat er einen Tag wie beispielsweise im Grunddurchgang beim Sieg gegen die Kansas City Chiefs mit elf gefangenen Pässen über 266 Yards und drei Touchdowns, würde er seine Premierensaison in der NFL mit einem noch viel wichtigeren Titel krönen.
Von Miller: Von Miller ist 32 Jahre alt und ein erfahrener NFL-Profi - diese Saison ist trotzdem ganz neu für ihn. „Als ich schlafen ging war ich ein Bronco, als ich aufwachte ein Ram“, erzählte er von seinem unerwarteten Wechsel nach Los Angeles mitten in der Saison. Wie man eine Super Bowl gewinnt, weiß der Verteidiger. Als die Denver Broncos Super Bowl 50 holten, war er in der Abwehr so dominant, dass er - und nicht Quarterback Peyton Manning - zum wertvollsten Spieler der Partie gewählt wurde.
Odell Beckham Jr.: Wie Von Miller kam auch „OBJ“ erst im Laufe der Saison nach Los Angeles und galt bis dahin als verbraucht. Bei den New York Giants war er noch mit unfassbaren Fang-Aktionen aufgefallen und zu einem Superstar der Liga geworden, bei den Cleveland Browns aber lief es überhaupt nicht. Insbesondere im Play-off zeigte der gute Freund von NBA-Star LeBron James aber, was noch immer in ihm steckt.
Cooper Kupp: Weniger Bling-Bling als bei OBJ, ein Name nicht so klangvoll wie bei vielen anderen Passempfängern - und doch ist Kupp die größte Waffe im Angriffsspiel der Rams. Der zum besten Offensiv-Spieler der Saison gewählte Receiver hat einen hohen Football-IQ und erlangte in den USA viel Aufmerksamkeit, als er in einem TV-Interview eine Analyse ablieferte, die wohl nicht mal die meisten NFL-Profis verstanden hätten - so schnell und mit so vielen Fachbegriffen gespickt war der Kommentar.
Evan McPherson: In einem jungen Team zählt McPherson zu den jüngsten, doch mit seinen 22 Jahren ist er auch einer der wichtigsten Profis im Kader der Cincinnati Bengals. Seine Field Goals brachten die Mannschaft durch das Play-off, zwölf von zwölf Versuchen gingen rein. McPherson hat dabei ein unerschütterliches Selbstvertrauen in seine Fähigkeiten.
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